- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Die unfehlbarkeit ('isma) des propheten

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Die unfehlbahrkeit den propheten

169

Wie oben erwähnt wurde, hatcAbdalqädir eingestanden, dass
der prophet, obgleich vor haivä geschützt, doch nicht von der
1iräda gänzlich frei gewesen sein soll, nämlich in den fällen die
im Koran erwähnt sind.1 Aber dies eingeständnis scheint mehr
pro forma gewesen zu sein. Der gesamtauffassung "Abdalqädir’s
scheint es besser zu entsprechen, wenn er das subjektive
sünden-bewusstsein des propheten folgenderweise erklärt: »Was das innere
leben des propheten betrifft, das wissen und das Verhältnis zu
Gott, hat er gesagt: Mein herz wird überwölkt und ich bitte
um Vergebung 70 mal des tages. Der prophet wurde von dem
einen zustand zum anderen geführt, auf den Stationen der nähe,
den Schauplätzen der mysterien, die festkleider des lichtes
wechseln für ihn. Der erste zustand erscheint ihm nun im
vergleich mit dem folgenden als finsternis, mangel und Verkürzung.
Die bitte um Vergebung wird ihm eingegeben, weil sie der
schönste von den zuständen des dieners ist und die busse in den
übrigen zuständen, denn sie bedeutet bekenntnis der Sünden und
der Verkürzung und diese beiden werden als attribute des dieners
in den sonstigen zuständen dargestellt».2 Das Sündenbewusstsein
ist demnach der wiederschein in der seele des propheten von dem
Wechsel seiner erlebnisse in der weit der geheimnisse. Dieser
Wechsel ist ja aber gar nicht vom propheten selbst verschuldet.
Es ist vielmehr Gott selbst, dem es beliebt so mit seinem
heiligen zu handeln, damit sie seine absolute macht über ihre
seelen recht erfahren. Dieser Wechsel wird mit der abrogation
der koranworte verglichen. Von der letzteren gilt es ja, dass
Gott mit seinem freunde (dem propheten) so eins geworden ist,
dass er ihm gegenüber nicht an der erfüllung eines Versprechens
oder der ausführung einer ausgesprochenen absieht gebunden ist,
ganz wie ein mensch in bezug auf sich selbst etwas beschliessen
und dann ohne weiteres diesen beschluss wieder aufheben kann.3
Also bedeutet die bitte um Vergebung beim propheten nicht, dass
er eine Sünde wirklich begangen hätte. Adam aber hatte die
Sünde des zur-seite-stellens begangen, als er seinen willen, in
der höchsten paradiesischen Seligkeit für immer zu bleiben, dem
willen Gottes zur seite stellte.4

Demselben gedanken begegnen wir in noch schärferer fassung
bei dem »grössten sejhe» aller mystiker: Ibn aVArabi, der die

1 Futüh al-gajb 124.
3 Ib. 124.

2 Ib. 18.
4 Ib. 18.

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