- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - A. Koran und sunna

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Andra?, Die person Muhainirieds

Offenbarung bestehe, konsequent durchführen können, hätte
der Koran für die gemeinde die vollständige und
unzweifelhafte leitung werden können, die er selbst zu sein vorgab,
dann hätte auch die person Muhammeds keine höhere bedeutung
für seine gemeinde gewonnen als etwa im Judentum die
propheten als Verfasser der kanonischen Schriften; bekanntlich stehen
in der jüdischen legende die schriftpropheten weit hinter Elias
zurück, der keine schriftliche Offenbarung hinterlassen hat.
Indessen, Muhammad hat nicht seine fiktion aufrecht erhalten
können; unzweifelhaft hat er Satzungen erlassen für die er
gehorsam wie für göttliche geböte gefordert hat, obgleich sie nicht
als koranoffenbarungen gegeben sind. Und die gemeinde hat
ihrerseits bald gefunden, dass die feststellungen des Korans im
weitesten umfange ein komplement nötig hatten. Es ist auch
eben dieser bedarf und nicht die selbstverständliche rückwirkung
der handlungsweise und der hinterlassenen worte des propheten,
der das traditionelle Supplement der Offenbarung geschaffen hat.
Es ist ursprünglich nicht ausschliesslich die praktik des
propheten, die sunna ist. »The very name ’beaten track’ is clearly
more suitable to general custom then to the precedents set by a
single individual» sagt mit recht Margoliouth.1 »Der gesandte
Gottes», sagte cUmar II, »und die leiter der gemeinde nach ihm
haben eine sunna gestiftet; ihre befolgung ist fürwahrhalten des
buches, gehorsam gegen Allah und eine kraft für seine religion.
Keiner darf sie verändern oder vertauschen.»2 Die sunna ist
also der usus des propheten und seiner nachfolger, übrigens nicht
nur der kalifen, sondern überhaupt der musterfrommen der ersten
generation. Es ist auch den späteren theologen nicht entgangen,
dass dieses älteste sunnaprinzip nicht mit der ehrfurcht, die man
dem propheten schuldete, zu vereinigen war. Mälik forderte den
usus als bestätigung jeder mündlichen sunnamitteilung, obwohl
er freilich dabei vorausgesetzt haben soll, dass die leute von
Medina ihren camal »von ihren vätern unter den muhägirün und
’ansär, die dem sajjid al-äbrär nachfolgten» angenommen hätten.
(All al-Qäri findet diese Stellung zum hadlt »wunderlich», da Mälik
doch die hadlfe des propheten so hoch geehrt haben soll.3

1 Early development of Mohammedanism 75.

2 Sifä’ II, 11.

3 Sarli calä-l-Sifä> II, 75; Säfi% sagt sogar, dass Mälik in ein
paar fällen »den gesandten Gottes widersprochen» habe; vgl. Goldziher,
Muh. Stud. II, 215.

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