- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
179

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - A. Koran und sunna

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Die person des propheten und die sunna

179

Wenn es in der ältesten zeit auch nicht als selbstverständlich
galt, dass alle traditionellen Satzungen göttlichen ursprungs sind,1
so hat man doch gewiss vom an fang an die Überzeugung gehegt,
dass Muhammed auch andere göttliche kundgebungen empfangen
habe, als die im Koran enthaltenen. cAbdallah b. Massud soll die
Fätiha und die beiden schutzsuren nicht als zum Koran gehörend
betrachtet haben,2 an ihrer göttlichen provenienz hat er natürlich
nicht gezweifelt. Jedenfalls ist schon in den grossen
traditions-werken der satz ganz durchgeführt, dass alles, was der prophet
als sunna gestiftet hat, auf direkte göttliche mitteilung, auf
Offenbarung (ivahj) beruhe. Wenn eine entscheidung vom
propheten gefordert wird, sieht man seine gesichtsfarbe wechseln
oder den schweiss an seiner stirn hervorbrechen, indem die
Offenbarung auf ihn herabsteigt, oder auch weigert er sich zu
antworten, bis die erforderliche Offenbarung kommt: einmal konnte
er auf wiederholte fragen "Abu Hurajra’s nur erwidern: die
feder, die dein schicksal aufschrieb, ist heute vertrocknet.3

Demgemäss unterscheidet man zwei arten der Offenbarung.
So lehrte schon al-Zuhri: » Wahj ist was Allah einem propheten
offenbart. Einiges davon befestigt er in seinem herzen, so dass
er es rezitiert und aufschreibt; das ist Allahs kaläm. Das übrige
aber ist solches, was er nicht rezitiert und nicht aufschreibt,
sondern er erzählt es (juhadditu hihi) den menschen, und macht
ihnen klar, dass Allah ihm befohlen habe, es ihnen zu
verkündigen.» Später wird sogar der ausdruck kaläm Allah vom
prophetischen hadit verwendet: »Der kaläm Allahs den er
hinabgesandt hat, sagte al-Guwajrii, ist von zweierlei art. Allah sagte
zu Gabriel: Sage dem propheten, zu dem du entsendet bist, dass
Allah ihm befehle: tue dies oder das. Gabriel vernahm den
befehl, stieg zum propheten herab und brachte ihm das wort
seines Herrn. Doch brauchte er dabei nicht dieselben worte, die
er empfangen hatte. Ganz wie wenn ein könig einem, auf den
er sich verlässt, befiehlt: Sage fulän: »Der könig lässt dir sagen:
Bemühe dich um deinen dienst, versammle die armee zum kämpfe»,
und der böte dann sagt: »Achte nicht deinen dienst für gering,
lass nicht die armee sich zerstreuen, sondern ermuntre sie zum
kämpfe», so darf dies nicht als ein mangel in der überbringung

1 Gold_ziher, Muhamrnedanische Studien II, 20.

2 Al-Igi 201.

3 Buhäri, Kit. al-nikäh, bäb 48.

I

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