- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
181

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - A. Koran und sunna

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Die person des propheten und die sunna

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zurücksetzen dürfe. Man lässt den propheten selbst seine
miss-billigung über, den feind der sunna aussprechen, »zu dem der hadit
kommt, indem er an sein polster gelehnt dasitzt, und der dabei
erwidert: Zwischen euch und uns ist das buch Gottes, was es
erlaubt, halten wir für erlaubt, wTas es verbietet, halten wir für
verboten. Siehe, sagte der prophet, was der gesandte verboten
hat ist wie das von Allah verbotene.»1

Eine differenz zwischen Koran und sunna, die uns hier mehr
interessiert, ist indessen die tatsache, dass die sunna in ein
weit innigeres Verhältnis zu der person des propheten gebracht
wird als die schriftliche Offenbarung. Muslimische theologen haben
empfunden, dass das unpersönliche Verhältnis des propheten zu
der Offenbarung, wenn man ihn nur als den unselbständigen
vermittler der göttlichen kundgebungen betrachtet, mit seiner
religiösen würde nicht vereinbar sei. So sagt Mäwardi: »Allah
hat den Koran hinabgesandt. Dann hat er seinem gesandten
die erklärung des finsteren und vieldeutigen gegeben, damit ihm
nicht nur die kundgebung der botschaft obliege, sondern damit
sie ihm in besonderer weise zugeteilt und anvertraut sein sollte
(lijaküna lahu maca tablig al-risäla al-ihtisäs bihi wa-manzilat
al-tcifwid ’ilajhi).» Diese beziehung zu der Offenbarung hat in der
Wirksamkeit der gelehrten, die durch selbständige forschung, durch
igtihäd, die vom propheten festgestellten prinzipien erschliessen,
ihre fortsetzung.2 Wir sind berechtigt, hier ein tastendes bestreben,
den bloss mechanischen inspirationsbegriff zu vertiefen, voraus
zusetzen. Es ist nichts auffallendes, dass Mäwardi in der sunna
hauptsächlich eine erklärende Weiterentwicklung des Korans sieht;
es ist dies in der tat die gewöhnliche auffassung der muslimen,
die sich allerdings mit dem tatbestand keineswegs deckt.3

Trotz der erwähnten theorie von dem Offenbarungscharakter
der sunnasatzungen denkt man sich also zunächst hinter der
sunna die autorität des gesandten. Demgemäss ist gehorsam
gegen die sunna eine pflicht oder sogar eine liebeserweisung
gegen ihn und sichert im höchsten grade die erlangung der güter,
die ihm zur belohnung seiner freunde besonders zustehen. Es
sagte der prophet zu 1Anas b. Mälik: 0 mein söhn, wenn es
dir möglich ist deinen tag zu verleben ohne im herzen bitterkeit
gegen jemand zu hegen, so tue es. Siehe es gehört zu meiner

1 Al-Tirmidi II, 111.

2 Kitäb ’adab al-dunjä ica-l-din, 73.

3 Margoliouth, Mohammed 76.

163964. Ar eh. Or. Andrce. 12

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