- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
183

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - A. Koran und sunna

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Die person des propheten und die sunna

183

prophet genannt wurde, erblasste er. Ich hörte ihn niemals einen
hadit von dem gesandten ausser im zustande der reinheit erzählen.
cAbdalrahmän b. al-Qäsim (gest. 126) nannte einmal den namen des
propheten; man sab, wie das blut von seinen wangen wich, und
die zunge zitterte ihm im munde aus furcht vor ihm. Ich kam
zu Ä[mir b. cAbdallah b. al-Zubajr, und wenn der prophet in
seiner anwesenheit genannt wurde, weinte er, bis die thränen ihm
ausgingen. Al-Zuhri war der fröhlichste und zugänglichste aller
menschen; wenn aber der propbet genannt wurde, war es als ob
er dich nicht gekannt und du ihn nicht gekannt hättest. Ich
kam zu Saftvän b. Sulajm. Er war ein sehr gottergebener
mann. Wenn er den propheten nannte, weinte er und hörte
nicht auf zu weinen, bis die leute aufstanden und ihn verliessen.1
Hat wirklich Mälik, der mit seinem königlichen
selbstbewusst-sein zu imponieren wusste und vor dessen pforte selbst der wali
von Medina in bebender erwartung auf audienz harren musste,
in dieser sentimentalen weise seine ehrfurcht vor dem gesandten
bekundigt? Wir dürfen jedenfalls voraussetzen, dass er die
grösste ehrfurcht vor der prophetischen tradition gefordert hat,
und dass er die würde, die er für seine person beanspruchte,
eben als Verwalter des prophetischen wissens forderte. »Wenn
einer in seiner anwesenheit äusserte: Der gesandte Gottes hat
gesagt, unterbrach er seine rede und sagte: Siehe zu, dass du,
was er gesagt hat, richtig wiedergebest.» Ein ähnliches
zeremoniell, wie die rabbiner bei ihrem lehrvortrag verwendeten, hat
auch Mälik beim hadit-evzählen angenommen; hier wird es als
eine erweisung der ehrfurcht gegenüber dem urheber der
tradition verstanden. »Wenn Mälik den fiqh zu lehren beabsichtigte,
setzte er sich so wie er war hin. Wenn er sich aber zum
liadit-erzählen setzen wollte, wusch er sich, zog neue kleider an, setzte
einen neuen turban auf, nahm platz auf einen thron, mit
demütigkeit, ehrfurcht und ernst. So lange der Vortrag dauerte,
wurde immerfort Weihrauch gebrannt. Seine ehrfurcht vor dem
hadit trieb er so weit, dass er sich einmal von einem skorpion
sechzehnmal während einer sitzung stechen liess. Er erblasste und
wand sich in schmerzen, wollte aber die rede nicht abbrechen.»2
Geschichtlich ist diese Schilderung nicht. Auf dem kursi sass
Mälik auch sonst wenn er seine lehrtätigkeit ausübte, sogar wenn

1 Sifä* II, 36.^

2 Zarqäni, Sarh calä-l-Muivatta> I, 3.

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