- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - A. Koran und sunna

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Die person des propheten und die sunna

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blossen Vorstellung von dem vermittelnden botschafter erscheinen
will. In den worten der hadlfe vernimmt man seine stimme,
hinter den sunnageboten steht seine autorität, für ihre erfüllung
ist die Seligkeit in seiner gesellschaft als lohn verheissen; »von
ihm» ist, wer seine sunna hält; besonders der letzte ausdruck
mit seinem hauch von der mystik der innigsten persönlichen
beziehungen zeigt uns, wohin man eigentlich strebt. In der tat
verträgt die spätere Vorstellung von der Stellung Muhammeds
als urhebef der sunna sogar eine vergleichung mit der autorität
der imamen sfas. Die imamen besorgen in allen fragen des
glaubens und des lebens die leitung ihrer getreuen. Zwar wird
zuweilen vorausgesetzt, dass die imamen ihr göttliches wissen
einer fortwährenden Offenbarung verdanken, die dann freilich
im gegensatz zu der prophetischen nur im ablauschen einer
inneren stimme oder im 5ilhäminspiration, bestehe; aber allgemeiner
begegnet man der Vorstellung, dass die imame nicht erst eine
Offenbarung erwarten müssen. Ihr wissen ist ihnen durch
mysteriöse Übertragung, »vererben», auf einmal gegeben worden, und
die tiefe ihres wissens wird niemals in ihrer gewöhnlichen
lehr-tätigkeit erschöpft. »Kein wissender stirbt, ohne dass jemand
nach ihm bleibe, der sein wissen kennt. Das wissen, das zu
Adam hinabgesandt wurde, ist nicht verloren gegangen, denn

das wissen wird vererbt..... Die menschen aber trinken aus

der pfütze und verlassen den grossen fluss. Wer ist der grosse
fluss? Es ist der gesandte Gottes und das wissen, das Gott ihm
gegeben hat. Siehe Allah vereinigte in ihm die sunnas von
Adam her. Was sind diese sunnas? Sie sind das gesammte
wissen der propheten. Siehe der gesandte Gottes übergab das
alles dem fürsten der gläubigen (cAli).»2 Wie wir weiter oben
schon ersehen haben, liess in der tat die spätere legende den
propheten bei der himmelfahrt »das wissen der früheren und
späteren erben», und weit mehr hat er dabei empfangen, als er
seiner gemeinde mitteilen konnte. Es ist freilich eigentlich erst
die mystik, die diese unislamische auffassung von der vermittelung
des göttlichen wissens, wo an die stelle des engels, der göttliche
befehle überbringt, die erleuchtung oder die mystische hineingiessung
der gnosis tritt, ganz übernommen hat. Wir sehen aber, dass sie
schon innerhalb des traditionalismus vorbereitet ist.

1 AI- ’imani alladi juhaddatu fa-jaswicfu wa-la jucajimt wct-lci
jarä fi manämihi, Kulirii fol. 49 b.

2 Ibid. fol. 63 b.

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