- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
192

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - B. Der prophet als vorbild des sittlichen lebens

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192 Andra?, Die person Muhainirieds

gefolgt haben. Wir wissen, dass es sich für die frommen salaf
durch aus nicht um adiaphora handelte. Selbst wir modernen
sind der herrschaft der sitte auch in vielen stücken, die in
ethischer hinsieht völlig belanglos sind, unterworfen; bei einer
früheren stufe der gesellschaft regelt die sitte bis in die kleinsten
einzelheiten jede Wirksamkeit, überhaupt jedes gebiet des lebens,
und die nichtbeachtung der sitte wird bekanntlich von Seiten der
gesellschaft meistens weit fühlbarer bestraft als durch das blosse
peinliche aufsehen erregen oder die missbilligung altgesinnter
leute. Es gilt dort, dass alles richtig geschehe, wer weiss was
es sonst für ungeheure folgen haben könnte. Es kann uns daher
nicht wundern, dass die ältesten muslimen, wenn sie mit der im
Koran so oft besprochenen snnnat al-’awwalin einmal gebrochen
hatten, dringend das bedürfnis empfanden an eine neue geheiligte
sitte anzuknüpfen. Dem gesichtspunkt, der sie dabei geleitet
hat, gibt ein ausspruch ’Abu BeJcr1 s trefflich ausdruck: Ich
unterlasse nichts von dem, was der gesandte Gottes getan hat, denn
ich fürchte, wenn ich es unterliesse, könnte ich irregehen.1 Das
sicherste ist eher zu viel als zu wenig zu tun, denn wer weiss,
was richtig und erlaubt ist, ausser dem propheten. Andere
ethische hauptnormen, von denen man das Verhältnis für alle
fälle ableiten könnte, gibt es für diese ritualistische
betrach-tungsweise nicht.

Indessen zeigt sich schon früh, dass neben der ritualistischen
ängstlichkeit auch ein anderes motiv zu dem nachbilden getrieben
hat. Einige fromme haben sich, indem sie die befolgung der
sitte des propheten so weit als möglich trieben, anscheinend
durch eine besondere anhänglichkeit an seine verehrte person
hervortun wollen; sie beabsichtigen offenbar damit eine ihnen
persönlich zusagende überflüssige tat zu vollbringen. Greifen
wir einige beispiele aus dem nach den traditionssammlungen zu
urteilen sehr wichtigen kapitel über das essen. Ich sah, erzählt
Mälik b. *Anas, wie der gesandte Gottes nach den
kürbisschnitt-chen im kessel haschte, und seit dem tage höre ich nicht auf
den kürbis zu lieben.2 AI-Hasan b. cAli, lbn cAbbäs und Ibn
Ga’far kamen eines tages zu Salmä (hebamme ’Ibrahim’s, des
sohnes des propheten) und baten sie: bereite uns eine speise von
denen, die der prophet liebte und gut fand. Sie sagte (zu dem

1 Sifä’ II, 14 nuchJAbü Däwüd.

2 Al-Tirmidi, Samä’il-al-mnstafä I, 214.

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