- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - B. Der prophet als vorbild des sittlichen lebens

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Die person des propheten und die fröramigkeit

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wesen der Sittlichkeit erkannt. Auch wenn er uns in die
ein-zelheiten des täglichen lebens Muhammeds einführt, ist die
ethische wertung sein augenmerk. Wir erfahren, dass der prophet
auf der rechten seite zu schlafen gewohnt war. Das tat er aber,
weil das schlafen auf der linken seite das herz und die inneren
organe beschwert, so dass der schlaf tief und lang wird. Der
prophet aber liebte es, wenig zu schlafen und frisch und
tatkräftig aufzustehen.1 Seine ehelichen Verhältnisse werden berührt,
nicht um dieses in ritualistischer hinsieht so wichtige gebiet
aufzuklären, auch nicht um nur von seinem übernatürlichen
kohabi-tationsvermögen2 — solches ist nach arabischer autf’assung dem
manne ehrenvoll — zu berichten, sondern um zu zeigen, dass
der prophet auch hier eine höhere stufe der sittlichen
vollkomm-nung erreicht habe. Es wird nicht bestritten, dass die
Vielweiberei zuweilen »zur weltliebe hinzieht und vom dienste Gottes
ablenkt». Deshalb ist die völlige keuschheit ’Lsas und Jahjä’s
tatsächlich als eine ihnen besonders verliehene tugend anzusehen.
Aber hier gibt es einen noch höheren weg, und diesen weg hat
Muhammed gefunden. Seine frauen haben ihn niemals von Gott
abgelenkt, vielmehr bedeutet es ein mehr seiner frömmigkeit,
dass er sie keusch erhielt und sie seines Verdienstes und seiner
leitung teilhaft werden liess. Ist also für andere die ehe eine
ang^legenheit dieser weit, so hat er mit seinen ehen vielmehr
die künftige gesucht.3

Trotzdem erscheinen auch hier der wert und die
Selbständigkeit des sittlichen von einer anderen seite beeinträchtigt und
zwar in einer weise, die für den ortodoxen Islam überhaupt
kennzeichnend ist. Der zusammenfassende titel des erwähnten
kapitels lautet: Wie Gott den propheten zu seinem äusseren und
inneren menschen (halq wa-huluq) mit schönen eigenschaften
vollendet hat, und wie er al]e religiösen und weltlichen fügenden
bei ihm vereinigt hat.4 Hier wird nun den sittlichen
eigenschaften ihr platz angewiesen neben den Vorzügen seiner
körperlichen erscheinung, seinen übernatürlich geschärften
sinnesver-mögen, seiner Verstandesschärfe, tüchtigkeit in weltlichen dingen

1 Sifö I, 67.

2 »Er hatte den samen dreissig männer», berichtet al-Nasa>l,c All
al-Qärl I, 212. Vielleicht wollte man in dieser weise einen alten verdacht
möglichst entkräftigen vgl. die traditionswerke über die Verzauberung des
proplieten; auch al-Dahabi, al-Tibb al-nabaivi 24.

3 Sifä1 I, 68 f. 4 Ib. I, 46.

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