- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - B. Der prophet als vorbild des sittlichen lebens

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And ras, Die person Muhairiined

konnten, wie dies Qädi (Ijäd tut, ist selbstverständlich; hubb
al-gäh wird ja streng getadelt und mit hubb al-tanä*
gleichgestellt.1 Um so mehr ergehen sie sich in Schilderungen seiner
selbstentsagenden demut.2 Der prophet hat selbst, da ihm
verschiedene wege zur erfüllung seiner sendung offen standen, den
weg der erniedrigung erwählt. Sein Herr liess ihn wählen ob
er gesandter-diener oder gesandter-engel werden wollte. Das erstere
hat er erwählt.3 Dieselbe Versuchung, wie Jesus in der wüste,
hat also auch Muhammed durch seine demut glücklich bestanden.
Freilich darf nicht verschwiegen werden, dass nach der
muslimischen legende der treue Gabriel dem unschlüssigen freunde
zuerst einen guten rat hat zuflüstern müssen.

Auch im verrichten der niedrigsten beschäftigungen, im
bedienen der seinigen hat der prophet seine demut bezeugt. »Wenn
er ins haus trat, war er wie einer von euch; er nähte seine
klei-der und arbeitete wie einer von euch, so berichtet *Ä!%sa. Dies
ist die gewohnheit der propheten und heiligen, sie wissen dass
jeder dienst, sei es im geistigen oder weltlichen, eigentlich Allah
zum gegenständ hat. Daher wählen sie nicht unter den pflichten.
»Sie lieben es zu sein wie diener, was ihnen aufgetragen wird,
das tun sie.» Als einst berichtet wurde, dass der mönch Gurajg den
ruf seiner mutter, die ihn zu sehen wünschte, unbeachtet liess,
sagte Muhammed: Wäre (iurajg ein gelehrter, wissender mönch
gewesen, so hätte er gewusst, dass es zum dienste Gottes gehöre
seiner mutter zu antworten.4 Für gewöhnlich lässt der
orientalische heilige, in starrer versunkenheit verloren, die
mitmenschen ihn verachten oder bewundern, wie sie wTollen. Das tätige
eingreifen in der weit ist keine aufgabe für ihn, denn die weit
existiert ja nicht mehr für ihn. Es wäre aber unrecht- zu
bestreiten, dass auch die muslimische mystik uns zuweilen einen
hauch jener weitherzigen liebe spüren lässt, die die weit und
alle ihre geschöpfe, eben weil sie Gottes weit ist, umfasst und
in der geringsten arbeit einen dienst Gottes sieht; jenes freu-

1 *Ihjä* III, 242 f. 2 Qusajri 90.

3 III, 299. Das erinnert ja in auffälligster weise an die lehre
der anatolischen valentinianer, dass »Christus aus demut nicht als engel,
sondern als mensch erschien». Exc. ex. Theod. § 4, Hilgenfeld, Die ketzerge-

schichte des Urchristentums 513. Ich sehe darin einen beweis mehr für
den später zu erörternden Zusammenhang zwischen dem süfismus und der
gnostischen theosophie.

4 Nciivädir al-usül 201 f.

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