- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Die person des propheten und die Sunna - B. Der prophet als vorbild des sittlichen lebens

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Andrae, Die person Miiharnmeds

belästigungen und intriguen von Seiten der orthodoxen doktoren
bestanden zu haben, die gewiss nicht in ihren Sitzungen mit
ver-dammungsurteilen gespart haben; bei der zunehmenden
populari-tät der süfi’s unter dem volke haben sie aber sicherlich nur
selten macht hinter ihre worte setzen können. Vollends gilt dies
für die spätere zeit, wo die süfl’s gelegentlich selbst als
ketzer-richter haben auftreten können.1 Wenn nun der süfl durch
böse nachrede, die ihn als einen lcäfir stempelt, zu leiden hat,
mag er daran denken, wie viel unziemliches die ungläubigen dem
gesandten Gottes angedichtet haben. Der prophet liess sich aber
durch die liebevolle anrede Gottes (S. 15: 98—99) trösten. »Also
liegt dir, o ivali, ob, hierin den gesandten Gottes nachzubilden,
denn das ist ein himmlisches heilmittel, das die bedrücktheit des
herzens, die von der rede der verneiner kommt, vertreibt».2
Überhaupt reden die süfi’s gern von den leiden der frommen. Die schon
im Alten Testament (Spr. 3: 11 ff.) gefundene lösung von dem
problem des leidens, nach der die übel, die den gerechten
befallen, eine pädagogische zucht Gottes, durch welche er
besonders seine auserwählten lieblinge auszeichnet, haben sie im vollen
umfange ausgenutzt. Das bedürfnis eines hohen persöhnlichen
beispiels von dem segen und der gnade des prüfungsleidens
findet eben an der person des propheten ihre befriedigung. Die
Verfolgungen, die er von den ungläubigen mekkanern zu ertragen
hatte, haben dieser tendenz die geschichtliche anknüpfung
geboten. Fragt man, ob es möglich sei, dass die von Gott am
meisten geliebten wirklich am schwersten geprüft werden, wird
geantwortet: der prophet ist »der herr der geliebten», und er ist
auch von allen menschen der am schwersten geprüfte. Er hat
gesagt: Keiner fürchtet Gott wie ich, und keiner ist so beleidigt
worden üdija) wie ich.3 Gott hört nicht auf, seine diener zu
prüfen nach dem mass ihres glaubens. Daher ist der am
schwersten geprüfte der gesandte, dann die propheten, dann die ’abdäl,
dann die heiligen u. s. w. »Die prüfung ist ein haken für ihre
herzen, eine kette für ihre seelen, die sie hindert von ihrem ziel
abzulenken.»4 Zu Sur. 3: 148 schreibt Ihn al-Arabi: Die
Prüfungen sind eine geissei von den geissein Gottes, mit der er seine

1 Schreiner, Beiträge zur geschichte der theologischen bewegungen
im Islam, ZDMG. LH, 552.

2 Lawäqih äl-anwär I, 14. 3 Futüh al-gajb 152.

4 Ib. 50, vgl. Buhäri, Kitäb al-mardä wa-l-tibb. bäb 3.

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