- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Die person des propheten und die frömmigkeit

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Die person des propheten und die fröramigkeit

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nicht in die hölle zurückkehren lässt, nachdem du mich schon
aus ihr heraus geführt hast. Alsdann der Herr: Es sei dir, wie
du gehofft hast. Und sie werden alle beide ins paradies geführt.1
Der hadit ist eine gute illustration zu dem grundsatz: Ich bin
was mein diener von mir glaubt, er mag glauben, was er will.2
Wie fremd ist uns die geistige atmosfäre, in dem diese aussagen
atmen: Der prophet lachte, dass seine backenzähne sichtbar
wurden, als er erzählte, wie Gott sich einen kleinen scherz erlaubt
mit einem armen sünder, der schwarzverbrannt aus der hölle
geführt wird; er lässt es ihm für einen augenblick erscheinen, als
wäre das paradies schon voll, obgleich es einen räum von
zehnmal die erdenfläche für ihn gibt.3

Aber es wäre ungerecht zu bestreiten, dass die aussagen von der
göttlichen ralima auch einen schöneren, echteren klang haben
können, eine ergreifende wucht, aus den tiefen des selbsterlebten
geschöpft. Am höchsten kommt die islamische frömmigkeit, wenn ihr
aufgeht, dass eben der glaube an die barmherzigkeit für ein
erfolgreiches und aushaltendes sittliches streben nötig ist, dass, um mit
Luther zu reden, nur die Sündenvergebung der wahre grund guter
werke sein könne. »Es hat der gesandte gesagt: Der sünder, der auf
Gottes barmherzigkeit hofft, ist Gott näher als derjenige, der
fromme werke übt (al-läbid). Denn wer verzweifelt, der ist fern
von Gottes barmherzigkeit. Die hoffnung beruht nämlich auf
seiner kenntnis und seinem wissen von Gott. Wer an der
barmherzigkeit Gottes verzweifelt, der hängt mit seinem herzen an
dem streben gute werke zu vollbringen, indem er seine rettung
durch dieselben sucht. Wenn er aber über seine Sünden
nachdenkt, wirft er sich besinnungslos ins verderben und verlässt
seine werke.» Das verzweifeln an Gottes barmherzigkeit sagte
Hasan al-Bäsrl ist Unterlassung der geböte Gottes im herzen
(tarJc farcCid Allah fi-l-sirr). Es bedeutet, dass wenn die Sünden
sich dem menschen häufen, verzweifelt er an sich selbst und
verlässt sein ganzes streben.» Die barmherzigkeit hat der mensch
nötig, weil die werke überhaupt nicht die Seligkeit verbürgen
können. Ein heiliger, der während 500 jähre auf einer klippe
im meere, dreissig fuss breit und eben so lang, Gott gedient hatte,
meinte wegen seiner werke ins paradies kommen zu dürfen. Gott
zeigte ihm aber, dass alle seine werke nicht die gnade Gottes,

1 Al-Tirmidi II, 99.

3 Muslim I, 68.

Naioadir al-^usul 275.

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