- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
233

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Die person des propheten und die frömmigkeit

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Die person des propheten und die fröramigkeit

233

wahren busse 1. aussöhnung begangenen Unrechts, 2.
nicht-wiederbegehen der sünde, 3. fortwährende reue gehören, die strengere
autfassung vertreten; während die orthodoxen sich damit
begnügen, einmalige aufrichtige reue über die sünde als sünde, nebst
dem festen vorsatz, die sünde nicht wieder zu begehen, als die
bedingungen für die expiatorische geltung der busse zu fordern.1
Es ist somit nicht selten, dass man ein vertrauen auf den
Gott, der Sünden vergibt, findet, das die bände der gesetzlichkeit
ganz gesprengt hat. »Jedesmal wenn du gesündigt hast, so tue
busse», sagte der prophet. »Denn die Vergebung Gottes ist grösser
als deine Sünden. Die busse steht dem diener offen, bis er den
todesengel, der seine seele holen soll, sieht.»2 Und doch, nicht
immer hat sich die frömmigkeit zu diesen höhen des Vertrauens
erheben können. Ein ernstes bedenken steigt gegen die frohe
gnadesgewissheit auf. Gott kann wohl die Sünden gegen ihn
selbst verzeihen, wie steht es aber mit denjenigen, die zugleich
eine benachteiligung des bruders bedeuten? Es ist eine weit
verbreitete auffassung, dass solche verbrechen von der unbedingten
Verzeihung ausgeschlossen sind. Wer sich durch falschen eid
das gut eines muslims zugeignet hat, fährt unwillkürlich in die
hölle Cauyaba Allah lahu al-när).3 Wer einen lohnarbeiter dingt
und ihm seinen lohn vorenthält, gegen ihn wird der gesandte
am jüngsten tage als kläger auftreten und es über ihn gewinnen.4
Hätte jemand auch den lohn von siebzig propheten erworben, und
hätte ein mann gegen ihn eine klage wegen eines halben dämq,
so wird er nicht eher ins paradies eintreten dürfen, bis er seinen
kläger befriedigt hat.5 Auch kann nach der strengeren auffassung
die Vergebung von der pflicht, seinen glauben durch werke zu
beweisen, nicht dispensieren. Am tage des gerichts wird der
adamssohn wie ein lamm vor Gott gebracht. Der richter sagt:
Ich habe dir alles gegeben und geschenkt und dir gnade
erwiesen. Was hast denn du getan? Er sagt: Herr, ich habe es
gesammelt und es wachsen lassen. Lass mich zurückkehren, dass
ich es hole. Aber Gott spricht: Nein, bringe mir was du
vorausgeschickt hast (nicht was du zurückgelassen hast). Dann zu den
engein: Wenn ein diener nichts gutes vorausgeschickt hat, so führe
ihn in die hölle.6 Sulajmän b. cAbdalmalik (kalif, regierte 96—98)

1 AI-Igt 264 f.

3 Muslim I, 49.

5 Maivähib IV, 431.

2 Naivädir al-usül 54.

4 Mafatih I, 506.

6 AI- Tirmidl II, 69.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:03:39 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/personmu/0239.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free