- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Die person des propheten und die frömmigkeit

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Andrae, Die person Miiharnmeds

nlige, dass es in der tat die murgitische meinung ist, die unter
dem volke die beliebteste geworden ist, weil sie der sittlichen
trägheit der massen am weitesten entgegenkam.

Man sieht, dass sich die lehre von der universellen
Vergebung keineswegs immer auf die fürbitte des propheten gestützt
hat. Auch in späterer zeit hält die theologie ausdrücklich daran
fest, dass die Verzeihung auch ohne fürbitte möglich sei, freilich
dann um so eher mit der fürbitte.1 Aber schon in der polemik
gehen den härigitischen rigorismus hat die lehre von der
fürbitte eine rolle gespielt. Jazid al-Faqir erzählt, wie er durch
Gäbir b. 1Abdallah von seiner härigitischen ketzerei bekehrt
worden ist. Er hörte einst, wie Gäbir auf einem sessel
sitzend ausspräche über die (temporären) höllenstrafen vortrug.
Jazid führte gegen ihn S. 22: 22 an. Liest du denn nicht den
Koran, fragte Gäbir. — Doch, versetzte Jazid. — Hast du von
dem geehrten platze Muhammeds gehört? — Gewiss. — Durch
ihn ist es, dass Gott aus der hölle führt, wen er will.2 In der
späteren zeit wird die hoffnung auf befreiung von den strafen
überwiegend an die fürbitte des vor der ganzen Schöpfung
geehrten und bevorzugten propheten geknüpft. Dem bestreben dieser
hoffnung eine möglichst sichere grundlage zu geben, sie soweit
es angeht von allen subjektiven bedingungen, wie erfüllung des
gesetzes, ja, selbst von religiöser gesinnung unabhängig zu
machen, bringt es mit sich, dass die heilsgüter, die der prophet
durch seine geltung vor Gott erwirbt, von ihm seiner gemeinde
als gäbe verliehen sind und dass also deren besitz nicht so sehr
durch persönliche anhänglichkeit an seine person, sondern schon
durch die Zugehörigkeit zu der begnadigten gemeinde verbürgt
wird. Die gemeinde ist das keilsinstitut, ausser dem keine
rettung zu erhoffen ist; die einzige sünde, die zur hölle
verurteilt, ist diejenige, die nach dem *igmäc aller gläubigen die
ge-meinschaft mit der islamkirche unwillkürlich auflöst: der sirk.3
Die gemeinde, die ’’umma, hat Muhammed in gedanken, wenn er
vor seinem Gotte steht in einsamem gebetskampf, in der
Verklärung bei der himmelfahrt oder auf dem geehrten platze am
jüngsten tage. »Jeder prophet hat die erfüllung einer bitte erhalten.
Ich allein habe die meinige gespart, um sie zur fürbitte für

1 Al-Taftäzäni, Sarh calä-l-caqa>id al-nasafijja 118.

2 Muslim (Kit. aVimäri) I, 70.

3 Muslim I, 38.

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