- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Die person des propheten und die fröramigkeit

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werden, wird liier für die gemeinde überhaupt in anspruch
genommen.

Das wachsende selbstbewusstsein der islamgemeinde bekundet
sich vor allem in der weise, wie der vorrang Muhammeds vor
allen übrigen propheten behauptet wird. Wir besitzen
Zeugnisse in fülle dafür, dass in älterer zeit viele den tafdil (das
bevorzugen des einen oder anderen in bezug auf die religiöse würde)
unter den propheten für unberechtigt ansahen. »Stellet mich nicht
über den Jünus b. Mattet; machet kein tafdil unter den
propheten und zieht mich nicht dem Müsä vor», lässt man den
propheten sagen, aussagen die den späteren theologen viel
kopfzer-brechen verursacht haben.1 Es war dem propheten des Islam
ehre genug, unter den gottesmännern als gleichberechtigt
auftreten zu dürfen. Zuweilen hat man sogar dem einen oder
anderen von den propheten vor Muhammed den vortritt geben
wollen. Besonders gilt dies von 5Ibrahim, den Muhammed selbst
so hoch verehrt hatte und unter dessen autorität er seine eigene
religion gestellt hatte. Wenn ’Ibrahim neben mir genannt wird,
so soll er gesagt haben, so sprecht zuerst über ihn den segen.
Werde ich aber zusammen mit einem anderen propheten
genannt, so sprecht zuerst über mich den salät.2 Ein mann kam
zu Muhammed und sagte: 0 du, der beste der menschen! Das
ist ’Ibrahim, antwortete der prophet.3 Später würde man es ja als
reinen unglauben betrachtet haben, wenn jemand Muhammed den
titel der beste der geschöpfe hätte versagen wollen. Als die
menschen am gerichtstage nackt und barfuss vor Gott stehen, ist
5lbrähim der erste, der bekleidet wird. Freilich erzählt die
tradi-tion, wohl weil sie eben die alte auffassung von dem vorrang
Ubrähim’s überbieten will, dass ’lbrähim sich nur dem thron
gegenüber setzen darf, während Muhammed an der rechten seite
derselben stehen darf.4 Dass Muhammed »der erste sei, vor dem
sich die erde spaltet» bei der auferstehung, macht ja für die
spätere zeit einen hervorragenden titel seiner eschatologischen
Prärogative aus. Ursprünglich hat er dieses Vorrecht nicht so
unbestritten besessen. Ein jude in Medina schwor einst bei Gott,
»der Müsä vor allen menschen erwählt hat». Ein muslim, dem
dies verdross, versetzte ihm eine ohrfeige und rief: Sollst du so

1 Sifti I, 102.

2 Ibn Tajmijja, Basa’il II, 341.

3 Muslim II, 224. 4 Tabari, Tafsir XV, 92.

163964. Arc\. Or. Andres. 16

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