- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
251

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Die person des propheten und die fröramigkeit

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heit, die übrigens am ende kaum besser mit ihrer grundanschauung
vereinbar ist, als die lehre von der allgemeinen Sündenvergebung.
Es wird auch Fahr al-clin nicht schwer, da er ihnen hier auf
gemeinsamem boden begegnet, mit Koran und hadit in die enge zu
treiben. Die fürbitte, meint Fahr al-din, kann nicht die ungläubigen
gelten, die fahren ohne allen zweifei in die hölle, aber auch nicht
die gehorsamen gläubigen oder die täter schwerer oder leichter
Sünden, wenn sie busse getan haben, denn in diesem falle können
sie nicht bestraft werden, das fordert die Vernunft, wie die gegner
meinen. Also muss die fürbitte den tätern grosser Sünden, die
nicht busse getan haben, gelten.1 Der unterschied zwischen der
’as’aritischen und der volkstümlichen (murgitischen) auffassung
besteht darin, dass die ersteren zwar im allgemeinen behaupten,
dass Gott auch schwere Sünden, die nicht gebüsst sind, verzeihe;
sie lehren aber nicht, dass diese Verzeihung notwendig allen, die
schwere Sünden begangen haben, zu teil werden müsse. In betreff
jedes einzelnen unter den Sündern bleibt es ungewiss, ob er zu
den begnadigten gehören werde, und ob also die fürbitte des
propheten sich für ihn wirkungsvoll zeigen werde.2 Ihn Hazm
macht den kreis derer, die der fürbitte bedürfen, etwas weiter
es sind überhaupt alle, bei denen die guten taten die bösen
überwiegen. »Diejenigen aber, denen Gott verziehen hat, weil ihre
guten taten die bösen überwiegen oder weil sie keine schweren
Sünden begangen haben, die haben barmherzigheit und heil erlangt
und dürfen ins paradies eingehen. Worum sollte man für sie
fürbitte einlegen?»2 Nach Ihn Hazm scheint also die busse nicht
die fürbitte entbehrlich machen zu können, wie dies bei den
’as’ariten der fall war.

Die späteren theologen haben mit einer von ihnen öfters
angewandten harmonistischen methode die verschiedenen
auf-fassungen von der fürbitte, die in anerkannten hadit’en eine stütze
hatten, als verschiedene momente in der Interzession des
propheten dargestellt. Ihn Hazm zählte zwei arten der fürbitte: die
eine ist auf dem »halteplatz um befreiung aus der not,3 die

1 Mafätlh I, 507; lä jagüzu bacd al-tauba ta’äibuhu caqlan cinda
al-hasm. Es ist also nicht richtig, wenn al-T aftäzäni, barli lalä-l-caqä)id
al-nasafijj a 117, behauptet, dass die mu taziliten diese lehre nicht durch
beweise der Vernunft, sondern durch beweise der offeubarung (’adilla sam’ijja)
begründen.

2 lbn Hazm IV, 64 f.

3 IV, 64 z. 9 v.u. ist fl vor al-mauqif einzuzetzen und das sinnlose
konsonantengerippe msct als masaqqa zu lesen.

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