- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
256

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Die person des propheten und die frömmigkeit

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256

Andrae, Die person Miiharnmeds

lesen wir: »Wenn ihr den mu’eddin höret, so saget wie er sagt;
dann segnet mich; siehe, wer mich einmal segnet, den segnet
Gott zehnmal. Dann bittet für mich um ivasila; siehe, wer für
mich um ivasila bittet, für ihn werde ich fürbitte einlegen
dürfen.»1 Und umgekehrt, wenn jemand es unterlässt den propheten,
wenn er gennant wird, zu segnen, muss er in die hölle fahren.2
Auf einem der orthodoxie ursprünglich ganz fremden gebiete
bewegt sich dagegen die Vorstellung, dass die wallfahrt zum grabe
des propheten seine fürbitte verbürge. Gegen das ende des
vierten jahrhunderts hat sie indessen in die traditionsliteratur
eingang gefunden, zuerst bei al-Tabaräni (gest. 360).3 Erst der
späteren volksreligion, wie sie sich unter dem einflusse der mystik
und des keiligenkultus herausgebildet hat, ist der gedanke recht
vertraut geworden, dass die Verehrung für die person des
propheten der sicherste weg sei, seine fürbitte zu erhalten.

Im vorhergehenden ist der versuch unternommen worden,
die interzession des propheten als die funktion aufzuzeigen, die
die zentrale bedeutung seiner person für die islamische
frömmig-keit darstellt. Die lehre von der fürbitte hat eine solche
bedeutung gewonnen, weil sie mit einem zug dieser Volksfrömmigkeit,
der unsrer meinung nach eins ihrer wesentlichen kennzeichen ist,
innig zusammenhängt: sie hat die reaktion gegen die
gesetz-lichkeit, wenn auch nicht hervorgerufen doch befestigt und
unterstützt. Die Stellung des propheten als fürbitter für die
gemeinde grenzt sich deutlich von derjenigen eines Schutzheiligen
ab, dessen hilfe von einzelnen durch persönliche hinwendung
ersucht wird. Im Islam ist der gedanke, dass man erst durch
irgend einen kultus des propheten die ihm verliehenen
heils-gaben erlange, für die ältere zeit nur in sporadischen ansätzen
nachzuweisen.

* *

*



Welche haltung hat denn der muslim zu seinem
propheten einzunehmen, welcher art ist die Verehrung, die ihm zu
teil werden soll, in welchen gedanken und bildern hat sie sich
ausgedrückt, das ist die frage, die wir an diesem punkte unsrer
Untersuchung zu beantworten haben.

1 Muslim I, 13 (Kit. al-salat).

2 SifcC II, 68. 3 ’Ali al-Qäri II, 149.

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