- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
259

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Die person des propheten und die fröramigkeit

259

zum propheten, als die neigung des herzens zu dem, was mit ihm
übereinstimmt (iväfaqa), fassen. Diese Übereinstimmung oder
Verwandtschaft gründet sich darauf, dass der geliebte gegenständ
uns angenehm ist, weil er durch äussere Schönheit unseren sinnen
oder durch geistige Schönheit unseren herzen zusagt, oder weil
er uns durch wohltaten an sich fesselt. Alle diese Ursachen zur
liebe finden sich beim propheten vor.1 Wie fest sich der
ge-danke, dass man den gesandten Gottes auch lieben soll, bei den
orthodoxen eingebürgert hat, ist aus dem beispiele des Ihn Qojjim
al-Gauzijja ersichtlich. Ihn Qajjim sagt mit deutlicher
bezug-nahme auf die schwärmerische Verehrung, die den süfischen sejhen
von ihren schülern dargebracht wurde: »Wer seine liebe,
Unterwerfung und demütige Verehrung einem anderen als Gott
darbietet, der stellt diesen an die seite Gottes. Und wer im
hoch-mut die menschen einladet, ihn selbst zu preisen, verehren oder
vor ihm sich zu demütigen, auf ihn zu hoffen, mit ihren herzen
in hoffnung und furcht an ihm zu hängen, Zuflucht und hülfe
bei ihm zu suchen, der macht sich selbst Gott gleich.»2 Aber die
liebe zum propheten wird nicht zu dieser verwerflichen
menschen-verehrung gerechnet. »Zu der nicht zu tadelnden liebe gehört
die liebe zum gesandten Gottes. Wir meinen mit liebe die
pro-priätet (hässa), vermöge deren das herz und der gedanke des
liebenden von seinem geliebten ganz eingenommen ist. Liebe zu
dem gesandten muss jeder gläubige in seinem herzen hegen, nur
durch sie kommt man in den Islam hinein. Von dieser liebe
gibt es bei den menschen verschiedene stufen, die nur Gott
kennt.» In späterer zeit hat man sogar die frage aufnehmen
können, ob denn nicht die liebe zum propheten für die religiöse
gesinnung so unverlierbar wäre, dass man sie zu dem glauben
rechnen müsse, der nach orthodoxer anschauung die Zugehörigkeit
zu der muslimischen communio sanctorum allein verbürgt. Einem
mälikitischen gelehrten wurde zur entscheidung die frage
vorgelegt: schliesst der mangel an liebe zum gesandten den glauben
überhaupt, oder nur den vollkommenen glauben aus?3
Selbstverständlich war die antwort: den vollkommenen glauben; aber,
wenn man bedenkt, wie eng die muslimische orthodoxie die
grenzen des als minimum geforderten glaubens zu ziehen pÜegt, ist
es bedeutsam genug, dass die frage überhaupt erhoben werden konnte.

1 Sifa? II, 24 f. 2 Al-öawab al-lmfi 95.

3 Muhammed cAlis, Fath al-ali al-mälik 1,46.

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