- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Die person des propheten und die frömmigkeit

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And ras, Die person Muharnineds

Die liebe zum propheten ist indessen wie gesagt nicht recht
in der alten orthodoxen auffassung zu hause. Das wort, das die
haltung der gläubigen ihm gegenüber am besten ausdrückt ist
ehrfurcht. Von nichts hören wir so oft in den panegyrischen
ausführungen der früheren prophetologischen werke wie von der
pflicht des tcfzim und tauqir, der bewundernden und unterwürfigen
ehrfurcht.

Die volkstümliche gottesvorstellung der muslimen ist
unzertrennbar mit dem bilde des königs und seines hofstaats
verbunden; Allah, ist der König der könige in gigantischer projektion.
Auf seinem throne sitzend hält der gewaltige seinen dhvän.
Rechts und links stehen die Würdenträger und grossen des reiches
gereiht. Aber keineswegs in zufälliger Ordnung; der platz, der
ihrer würde entspricht, ihre manzila bei dem könig, ist von diesem
genau festgestellt und dabei gilt es: je näher dem könig selbst,
desto vornehmer. Manzila und qiirba sind die stetigen
bezeich-nungen für die geltung der propheten und frommen bei Gott;
qurba bedeutet hier nicht wie bei den mystikern die nähe des
vertraulichen eins-seins, der unio mystica, sondern die ehrenvolle
nähe von dem herrscher. Am nächsten von allen, zur rechten
des königs steht der vezir selbst. Das ist der platz, welchen
Muhammed einnimmt, wenn er mit dem ehrenkleid angetan zur
rechten des thrones steht, »wo kein anderer steht, und wo alle
menschen ihn beneiden».1 Da die ehrenstellung zugleich ein
aus-druck ist für den persönlichen gefallen, den der herrscher an
dem betreffenden hat, besitzt er nach dem masse seiner manzila
und qurba einfluss, ivasilci, bei dem herrscher. Glücklich der
pe-titent, der sich auf die wasila eines der grossen verlassen kann,
am glücklichsten wenn er auf die ivasila des vezirs selbst rechnen
kann. Betet, dass mir die wasila gegeben werde, so fordert
Muhammed die gläubigen auf. Wenn der herrscher einen favoriten
ehren will, fordert er für ihn respekt und demütige Unterwerfung
der Untertanen (vgl. Esther 3), und er beweist ihm mit der
ausgesuchten liebenswürdigkeit des Orientalen, wenn er den
grossmütigen spielen will, noch besondere ehrenbezeugungen,
die er allen anderen im voraus hat (vgl. Esther 6). In dieser
weise hat Allah den propheten geehrt. Alle seine hohen
eigenschaften, alle seine geistige würde sind ehrenerweisungen, die
Gott mit verschwenderischer gute seinem auserwählten verliehen

1 Tabari, Tafsir XV, 92.

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