- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Die person des propheten und die fröramigkeit

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und binden (al-hall iva-l-rabt) gegeben babe, ausser Muhammed.
Wer ihm dient (hadama) in aufrichtiger liebe und treue, ihm
werden die nacken der mächtigen Untertan, ihn verehren alle
gläubigen. So ist es ja mit denen, die den königen dieser weit nahe
stehen: wer den könig bedient, ihm dienen die sklaven. Und wie man
sieb nicht an die diener des wäll aus respekt vor ihrem herrn
heranwagt, so werden sich die strafengel nicht an die diener
Muhammeds heranwagen am tage der auferstehung aus ehrfurcht
vor dem gesandten Gottes.»1 Freilich sind wir mit diesem zitate
schon mitten in die mystische prophetenverehrung gelangt, wo
der Interzession des propheten eine so allumfassende bedeutung
zugeschrieben wird, dass sie in einer sicherlich bewussten
ent-lehnung der Schlüsselgewalt der christlichen kirche gleichgestellt
wird. Aber die hier ausgedrückten gedanken, die die entstehung
der panegyrischen prophetenliteratur bestimmt haben, sind schon
innerhalb der orthodoxie heimisch gewesen.

Diese ehrfurcht, die die haltung gegenüber den propheten,
wie überhaupt das religiöse verhalten im Islam kennzeichnet,
wird auch von einer anderen erscheinung in charakteristischer
weise beleuchtet. Es ist auffallend welch grosses interesse die
prophetologische literatur für die rechtlichen konsequenzen des
glaubens an den propheten bekundet, für die aufrechterhaltung
seiner würde durch gesetzliche bestimmungen und für die
mass-regeln, die gegen die lästerer und verneiner dieser würde zu
ergreifen sind. Qädl cIjäd widmet dieser frage eine sehr eingehende
behandlung, und später hat man sogar umfangreiche
monogra-phien über dieses thema verfasst. Im jähre 734 schreibt Taql
al-din al-Sublä (gest. 756) sein Kitäb al-sajf al-maslül calä man
sabba al-rasül2 und etwa gleichzeitig schrieb Ibn Tajmijja ein
werk mit einem ebenso schönen titel: Al-särim al-maslül lalä
sätim al-rasül, d. i. »Das schwert gezogen gegen den schmäher
des propheten», das uns jetzt in einem indischen drucke
zugänglich geworden ist. »Ein jeder der den propheten schmähet, ihn
wegen irgend eines fehlers anklagt oder ihn herabwürdigt — mag
es ihm selbst oder seiner herkunft oder seiner religion. oder einer
seiner eigenschaften gelten — oder etwas in dieser richtung
andeutet oder ihn mit etwas vergleicht in einer weise, die
Schmähung, geringschätzung seiner bedeutung und unehrerbietigkeit

1 Muhammed Bants. Lawämi ’anivär al-Jcaukab i, 5 f.

2 Ahlwardt III, 609.

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