- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
266

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Die person des propheten und die frömmigkeit

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Andras, Die person Muhammeds

einen mann, der Muhammed verächtlich euren sähib genannt hatte,
auf der stelle tötete, hätte dies ihm selbst beinahe das kommando
gekostet, wenn nicht ’Abu Bekr, der »das schwert Gottes» nicht
e|ntbehren mochte, für ihn eingetreten wäre. Freilich hätte Hälid,
wie man behauptet, nicht nur aus eifer um die ehre des
propheten gehandelt.1 Weit verbreitet ist die erzählung von lUmar
^AbdaVaziz, der, als der guvernör von Kufa sich bei ihm
erkundigte, ob er einen mann, der den ftirsten geschmäht hatte, töten
solle, die antwort erliess: Nur wer den gesandten Gottes
geschmäht hat, soll getötet werden. Gib ihm aber einige
geissel-hiebe auf das haupt. Glaubte ich nicht, dass es ihm nützlich
wäre, würde ich auch dies unterlassen.2 Härün al-Rasid befragte
Mälik über einen mann, der den propheten geschmäht hatte, und
sagte, dass die Juristen von cIräq ihn zur geisselung verurteilt
hatten. Da zürnte Mälik und sagte: »Nicht wird ein volk
bestehen, das seinen propheten schmähet. Wer den propheten
schmähet, soll getötet werden, wer die genossen schmähet soll
gegeisselt werden.»3 Wir müssen wohl unseren autoritäten darin
glauben schenken, dass mehrere namhafte Juristen prinzipiell die
Schmähung gegen den propheten als ein kapitalverbrechen
betrachtet haben, und auch dass hin und wieder von den behörden
ein exempel statuirt worden sei. Aber die beschuldigung wegen
verketzerungssucht kann nicht billigerweise im allgemeinen gegen
den Islam erhoben werden, und ein verfahren wie es Qädi cIjäd
und Ihn Tajmijja anbefohlen haben, wird jedenfalls nur von kleineren
kreisen von fanatikern aufrecht erhalten worden sein. Qädi
fIjäd betrachtet jede heranziehung des propheten zu einem
vergleich als lästerung. Reichliche veranlassung zu sittlicher
ent-rüstung fand er in den panegyriken der leichtsinnigen
hof-poeten, die sich nicht scheuten, ihre patrone mit blasphemischen
vergleichen zu preisen. Mit grosser genugtuung verzeichnet er
dass, als ’Abu Nuwäs, der sich in dieser hinsieht vieles geleistet
hat, einst in einer ode an Härün al-Rasid gesungen hatte: »Wäre
noch die Zauberei Pharaos unter euch, so ist auch der stab Mosis
in der hand eines edlen mannes,» dies endlich dem kalifen zu stark
wurde. »Scherzest du mit dem stab Mosis, du stinkender bube»,
rief er zornig und verstiess ihn aus seinem hofstaat in derselben

1 cAli al-Qäri II, 394 f.

2 Al-Särim, 199 (von Harb und 1Ahmed b. Hanbai), Sifa’ II,

214.

3 Sifä\ II, 215.

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