- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Die person des propheten und die fröramigkeit

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winnen. Attribute, die dem Koran (z. b. al-haqq al-mubiri) oder
Gabriel (karlm, dü quiviva) gelten, werden auf Muhammed
bezogen. Andere namen sind der heiligen tradition der
schrift-völker entnommen. Al-Quddüs heisst Gott und al-Muqaddas
Muhammed in den schritten der propheten. Al-Gabbär heisst
Muhammed in dem buche Däivüd’s, denn von ihm heisst es:
Umgürte dich mit deinem Schwerte, o held! Siehe, dein gesetz und
deine geböte sind mit der furcht vor deiner rechten verbunden.1
Indessen fühlt der Qädi wohl, dass er sich auf unsicheren boden
herausgewagt hat. Er hält es daher für geraten, seine
auf-zählung mit einer wortreichen ausführung über den wahren
mo-notheismus abzuschliessen, damit die schwachen nicht an dem
vorher gesagten irre werden. Gottes attribute haben nichts mit
den eigenschaften eines menschen zu tun, nur kann das eine
wort mit dem anderen übereinstimmen. Sachlich also sind sie
grundverschieden.

Indessen war Qädi cIjäd sicher nicht der erste, der die
teilhaftigkeit Muhammeds an den göttlichen namen, beobachtet hatte.
Schon 6-cisäli hatte vor der namenspekulation gewarnt: »Es ist
uns nicht erlaubt, Muhammed mit einem namen zu nennen, den
nicht sein vater ihm gegeben oder mit dem er sich selbst nicht
benannt hat.»2 Die Verwahrung war nicht unberufen. Man war
schon dahin gekommen, Muhammed 99 namen, den gottesnamen
entsprechend zuzuschreiben. Einige süfi’s lehrten, so berichtet
1Abu Bekr Ibn al-cArcibi (gest. 545), dass Gott tausend namen und
Muhammed ebenfalls tausend hätte. Besondere werke, wie der
Mustciiifi des Ibn Dihja wurden über die namen des propheten
verfasst.3 In dem gebetbuch des Gazüli werden sowohl die
gottesnamen als die namen Muhammeds für den gebrauch der
frommen andacht aufgezählt. »Lies die schönen namen Gottes
und rufe ihn mit denselben an. Im namen Gottes, des Erbarmers,

1 Ps. 45: 5. Die arabische Übersetzung geht auf die syrische zurück,
diese scheint für das gekünstelte WetÖrekä nöra’öt das graphisch ziemlich
gleichwertige lVetÖrätekä bejir*at gelesen zu haben.

2 Zarqäni, Sarh calä-l-3Iaivähib III, 135. Auffallend ist es, dass
auch Ihn al-’Arabi sich sehr vorsichtig in dieser frage auslässt: »Es ist
nicht erlaubt einen menschen mit den gottesnamen zu benennen. Wenn
wir dem propheten zwei von diesen namen HaTlf und Hahllll beilegen,
tun wir dies nur, weil Gott selbst ihn so bennant hat; der Herr der namen
hat ihn mit ihnen bekleidet.» Jaiväqit I, 99.

3 Mawähib III, 134 f.

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