- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
286

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Die person des propheten und die frömmigkeit

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

286

And ras, Die person Muharnineds

dass Gott mir meinen geist wiedergibt, so dass ich ihm den saläm
wiedergeben kann.1 Demnach wäre also das fortleben des geistes
kein wirkliches leben, der geist muss erst momentan mit dem
körper vereinigt werden, ehe der prophet die friedenswünsche
der frommen vernehmen kann. Nach einem anderen
Volksglauben ist das fortleben des propheten an seinen im grabe ruhenden
körper gebunden: Wer mich bei meinem grabe segnet, ihn höre
ich.2 Im grabe setzt der prophet in geheimnisvoller weise sein
früheres leben fort. Der fromme, der in der grabmoschee weilt,
hört aus dem grabe den yadän und verrichtet auf diesen ruf aus
der geisterweit sein gebet.3 Bei einer reparatur der grabmoschee
warnte der imam Gufar al-Sädiq die arbeiter davor, von oben
in das grab hinabzusehen. Sie könnten nicht sicher sein, dass
sie nicht etwas zu sehen bekommen würden, das ihnen das
ge-sieht berauben werde, oder dass sie den propheten betend oder
zusammen mit einer seiner frauen sehen würden.4 Die
weitverbreitete Vorstellung, dass die leiber der heiligen in ihren gruften
nicht verwesen, haben sich auch die muslimen angeeignet.
Wohlbekannt ist die sage, dass man, als Mu’äwija um eine
Wasserleitung anzulegen, die körper einiger bei ’Uhud gefallenen
mär-tyrer entfernen liess, ihre leichen ganz unversehrt fand; als die
eine bei der ausgrabung am finger beschädigt wurde, tröpfelte
frisches blut daraus.5 Die erde, so lässt man al-Zuhri vom
propheten erzählen, zerstört nicht die körper der propheten, und
kein gläubiger segnet mich, ohne dass ein engel es mir
überbringt, indem er sagt: Dieser oder jener sagt so und so.6
Gegen diesen glauben richtet sich ein vers in dem Spottgedicht
auf Medina, die die mekkaner als antwort erliessen auf die
aufforderung der medinenser an den wäll JDäwüd b. cIsä nach
Medina zu übersiedeln: »Wäre nicht das grab des propheten, so
wäret ihr wie andere menschen. Und doch weilt er nicht dort,

1 Sifä* II, 69. 2 Sifä’ II, 69.

3 1Abu Nucajm, Dalä’il al-nubuwwa 206.

4 Kulirii, fnl. 142 a.

5 Mafätlh II[, 141. Über diesen glauben in der späteren
heiligen-verehrung vgl. Goldziher, Muh. stud. 11,323; auch i i der christlichen
legende ist die Vorstellung geläufig, vgl. z. b. Beda, Hist. eccl. gent. Aügl.
ed. Holder 198: die leiche der heiligen Edilthryd wurde »wie schlafend»
gefunden; eine wunde, die sie bei dem begräbnis gehabt hatte, war sogar
geheilt worden.

6 Sißy II, 70.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:03:39 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/personmu/0292.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free