- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus

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And ras, Die person Muharnineds

den pneumatiker, der durch die vision die entrückung in den
himmel, die Vereinigung mit der gottheit und die.loö^eog (fwöig
erhalten hat und nunmehr als der göttliche leiter der menschen
aufzutreten das recht hat.1 Noch deutlicher tritt die ähnlichkeit
des si’itischen prätendenten mit dem hellenistischen propheten
hervor bei dem berüchtigten al-Husajn b. Mansür al-Halläg, der
im jähre 309 in Bagdad hingerichtet wurde.2 Zuerst ist zu
bemerken, dass Halläg am ehesten zu der slca zu rechnen ist. Er
trat zuerst als dä% des cAli al-Ridä auf (cArib 88). Die
pro-paganda, die er später für sich selbst in bewegung setzt, wird
ganz nach der si’itischen methode angeordnet (90). Seine lehre
vom hulül ist durchaus sl’itisch gefärbt. Wie al-Muqanncf (gest.
163) lehrte, dass Gott sich in cAli verkörpert habe (tasawwara),
so preist Halläg Gott, »der sich offenbart hat in seiner Schöpfung
in der gestalt [eines menschen], der isst und trinkt, damit die
Schöpfung ihn schaue auge im auge» (104). Wie so viele
andere sfitische prätendenten hat auch er seine gläubigen damit
getröstet, dass er binnen dreissig tagen (nach seinem scheinbaren
tode) zu ihnen zurückkehren werde, und sie wähnen auch, ihn
nach den tode gesehen zu haben, wobei er ihnen erzählt, dass
ein tier (däbba) in seiner gestalt getötet worden sei. (97).
Deshalb wird er auch mit recht von Ibn Hazm unter den sfiten
angeführt. Andererseits hat Halläg offenbar auch den süfi’s nahe
gestanden. Er trug die wollene kleidung (96) und hatte mit
hervorragenden süfi’s, wie al-Gunajd, Verbindungen angeknüpft (102).
Schon früh hat er auch unter den süfi’s anhänger gefunden und
bis in spätere zeit wird darüber gestritten, ob er zu dem
süfi-volke zu zählen sei oder nicht.3 Die berühmte aussage Halläg’s:
’ana al-haqq, bedeutet inhaltlich ganz dasselbe wie das sycö el/at
ö dsöc; der von Celsus erwähnten propheten; al-haqq ist der
süfische gottesname. Wie Simon4 fährt auch er vor den äugen seiner
gläubigen zum himmel (92). Die vollkommenen, die der göttlichen

1 Vgl. Keitzenstein, Die mysterienreligionen 88, 189 ff.; ders., Historia
Monachorum 193 ff.

2 Vgl. zu dem folgenden das von de Goeje in seiner ausgabe des cArib
gesammelte material. Für einen Zusammenhang mit dem samaritanischen
propheten spricht vielleicht auch die auffallende tatsache, dass er ganz wie
Simon (Recogn. II, 70, Hilgenfeld 165) die Unsterblichkeit geleugnet hat.
So nach Bagdädi 235.

3 Lawäqih al-anwär I, 21.

1 Vgl. Keitzenstein, Die hell, mysterienreligionen 70; Wetter, Der
söhn Gottes 85.

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