- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
304

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 1. Der offenbarungbegriff

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

304

And ras, Die person Muharnineds

vom propheten vererbte wissen. Es ist in bücher gesammelt, es
geht vom vater zum söhn nebst anderen erbkleinodien, wie das
sehwert, der panzer, die fahne Muhammeds, die tafel Mosis und
das siegel Salomos (65 b). Sehen wir auf den inhalt dieses wissens,
so wird es zunächst aJs die einsieht bestimmt, die die imame zur
leitung der gemeinde nötig haben. Es ist das wissen von dem
erlaubten und verbotenen, der fiqh in der höchsten
Vervollkommnung. Denn »durch den imam wird das gebet, die armensteuer,
das fasten, die pilgerfahrt u. s. w. vollendet, d. h. er gibt die
anweisungen zu ihrer rechten ausführung; er bringt die strafen
und die Urteilssprüche zur Vollstreckung und hält die
straf-bestimmungen Gottes aufrecht (57 a).» Vor allem ist es die richtige
auslegung des offenbarten gesetzes, die von dem wissen der imame
geholt werden muss. Es kommen fälle vor, die weder im Koran
noch in der sunna vorausgesehen sind. Wie könne Gott es gestatten,
dass solches geschehe, was nicht durch ein göttliches urteil geregelt
werden könne, so dass der, den es betroffen hat, befriedigt werden
könne (70 a). Deshalb sind die imame (und nicht der Koran)
der wirkliche beweis Gottes, seine hugga, das ist: sie sind der
beweis dafür, dass das richtige handeln, das die gesetzesreligion
fordert, auch den menschen mit genügender klarheit kundgegeben
worden ist. Das ist noch gut islamisch gedacht. Ist auch die
autorität, die hinter diesem wissen steht, für die orthodoxen
rechtsgelehrten keine legitime, so deckt sich doch der begriff des wissens
einigermassen mit dem, was ein fiqh-gelehrter darunter versteht.
Wissen ist wirklich kenntnisse und theoretische einsieht.

Neben diesem begriff, dem vererbten wissen, finden wir nun
aber eine zweite Vorstellung, die mit dem erbsprinzip nichts zu
tun hat. Hören wir zuerst den schluss der oben angeführten
aussage des Gctfar von dem wissen. Auch das buch Fätima’s ist
nicht das wissen. »Das wissen ist das, was [im herzen] entsteht
(mä julidat), tag und nacht eins nach dem anderen bis zum tage
der auferstehung.» Sehr oft wird eben dieser wertunterschied
zwischen dem vererbten und dem inspirierten wissen eingeschärft,
»Wir haben» sagt ein imam, »das wissen der Thora, der psalmen,
des Evangeliums und der tafeln.» Aber das ist auch hier nicht
das wissen: »Das wissen ist mä juhdat tag für tag, stunde für
stunde.» Dazu bemerkt ein glossator: »denn das wissen kommt
nicht durch hören oder lesen von büchern, es ist eine emanation
(fajd) von Gott in das herz des gläubigen (64 b)».

Das ist ein ganz anderer begriff von dem wissen als der des

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:03:39 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/personmu/0310.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free