- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 1. Der offenbarungbegriff - 2. Die präexistenz

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Die enstehiiDg des prophetenkiiltus

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seine nahrung von ihr nach dem masse seiner kraft und seines
könnens. Ihr wipfel aber ist für alle unzulänglich, weil es den
menschen unmöglich ist in den himmel zu gelangen.» Das
wohlbekannte wort, in dem sich das selbstbewusstsein des
pneumatikers ausdrückt,1 ist auch in den mund des propheten gelegt
worden: Niemand kennt mich in Wahrheit als mein Herr (lä jcfrifuni
haqiqatan gäjr rabbi). Dies ist nun, so meint al-Hurübi, eine
barmherzigkeit von Gott: Die menschen können seine wahre
Stellung und sein verborgenes mysterium nur nach dem masse
ihres menschlichen Verstandes erfassen. Was ihnen also offenbar
wird, ist ihnen eine gnade, sie erkennen damit seine würde und
achten seine Stellung hoch. Und was ihnen davon verborgen
bleibt, ist auch eine barmherzigkeit Gottes gegen sie. Denn wäre
es ihnen offenbar, so würde es ihnen bei ihrem mangel an
festig-keit in der Wahrheit eine Versuchung werden.2

Es schmälert nicht die bedeutung, die der prophet so für
die mystiker gewinnt, dass es von den wTahren gnostikern
überhaupt gesagt werden kann, dass sie in ähnlicher weise die
pfor-ten Gottes sind. »Die icalVs sind die pforten Gottes. Darum
muss man ihre lebensbeschreibungen sammeln, damit man, wenn
man nicht auf den weg des einen zum ziel gelangen kann, den
weg eines anderen gehen könne», so sagte (xcffar b. Muhammed
al-Haiviväs.3 Auch auf hellenistischem boden ist ja das erlangen
der toöüeog cpvöic;, die die göttlichen menschen in urbildlicher
klarheit besitzen, das endziel jedes gnostikers.

2. Die präexistenz.

In der oben aus al-Ma’ärif angeführten stelle fanden wir,
dass Suhrawardi die göttliche gnosis, die die person des propheten
durchtränkt hat, als ein erbe bezeichnete, das er aus einer
transzendenten daseinsstufe in diese weit mitgebracht hat. Denselben
gedanken gibt er mehrfach ausdruck, z. b. Ma’ärif I, 46: »Als der
prophet in dem festen umgang (suhbat al-tamTän) und der stetigen
gemeinschaft [mit der gottheit] war vor der Schöpfung der weit,
erschienen an ihm die lichter (text: al-’atwär) in allen zuständen.
Darum kommt ihm das vorangehen in allen [mystischen] Stadien

1 Vgl. B ousset, Kyrios Christos 60 ff.

2 Muhammed Gassüs, al-FawcCid al-galila 1,34 f.

3 Lawäqih al-anwär I, 157.

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