- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 2. Die präexistenz

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And ras, Die person Muharnineds

(maqämät) zu.» In den religionen, mit denen der Islam in
berüh-rung trat, begegnen wir mehrfach Vorstellungen von der
prä-existenz, besonders der übermenschlichen, an der grenze der
gött-lichkeit stehenden gestalten der mittler zwischen Gott und den
menschen. Von dem Messias heisst es (Henoch 48, 6), dass er
erwählt und verborgen wurde vor Gott vor der Schöpfung der weit.
Henoch erfährt von ihm (46, 3), dass er »der menschensohn» ist, der
die gerechtigkeit hat, bei dem die gerechtigkeit wohnt, und der alle
schätze dessen, was verborgen ist, offenbart, weil der Herr der
gei-ster ihn erwählt hat und dessen loos vor dem Herrn der geister alles
übertroffen hat durch gerechtigkeit in ewigkeit.1 Es scheint, dass
der Messias das wissen von dem verborgenen und die gerechtigkeit
aus seinem präexistenten dasein mit sich führt und durch diese
gerechtigkeit schon dort eine hervorragende geltung vor Gott besessen
habe, ganz wie Muhammed durch seinen gehorsam in der
präexistenten weit in ein Verhältnis zu Gott getreten ist, das ihn
zur aufnähme einer besonders reichen fülle des göttlichen lichtes
befähigt. Noch näher verwandt scheinen die Vorstellungen von
der präexistenz Zarathustras, die wir freilich erst in dem späten
Dinkard begegnen. Während 3000 jähre vor seiner erscheinung
in der weit existierte Zarathustras fravashi im himmel »and it
seemed, that he became just like an archangel through bodily
contact (or sheltering) with the archangel».2 So wurde auch
Muhammed durch muqäranat al-istiqrär in dem vorweltlichen dasein
an seinem wesen vergöttlicht. Endlich wissen die karpokratianer
bei Irenäus (Adv. Haer. I, 25) zu berichten, dass die seele Jesu,
die zwar in den andern hinsichten den menschenseelen gleich ist,
doch dies voraus hat, »dass sie stark und rein war und sich dessen
erinnerte, was sie bei dem umschwunge mit dem ungezeugten
Gotte gesehen hatte», weshalb sie eine besondere kraft von Gott,
die auf sie herabgesandt wurde, empfangen konnte.3

In die slca hat der glauben an die präexistenz sehr früh
eingang gefunden. Schon in der naiven kosmogonie al-Mugira’s
(gest. 119) hat Allah, nach dem er die beiden meere, das finstere
und das lichte, geschaffen hatte, die schatten der menschen
geschaffen, unter ihnen zuerst die schatten Muhammeds und ’Alis.4"

1 Vgl. Schür er, Die geschichte des jüdischen volkes II, 445 f.

2 Dinkard VII, 15, SBE. XLVII.

3 Hilgenfeld, Die ketzergeschichte des urchristentums 397.

4 Sahrastäni I, 204; bei Ibn Hazm (Friedländer JOAS. 28, 62)
lIsä und ’AU. Die Vorstellung, dass die geister vor den körpern erschaffen

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