- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
316

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 2. Die präexistenz

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316 Andrae, Die person Muliariimeds

Husajm.1 Wie Goldziher uns gezeigt hat,2 ist die lehre von der
präexistenz schon früh auch in den orthodoxen Islam
eingedrungen. Schon Ibn Sa’d (I: 1, 86) teilt aus mehreren quellen den
prophetenspruch mit: »Ich bin der diener Gottes und das siege!
der propheten gewesen, während Adam noch in seinem urschlamme
hingestreckt lag.» In einem falle können wir sogar die wege, auf
denen diese sfitische lehre in den sunnitischen Islam
eingedrungen ist, feststellen. Wir sind schon im vorhergehenden einmal
dem namen des cÄbdalrazzäq b. Hammäm (geb. 126, gest. 211 in
Bagdad) in einem ähnlichen zusammenhange begegnet. Dieser
gelehrte, der wegen sfitischer Sympathien verrufen ist, gilt nicht
destoweniger als »ein zuverlässiger traditionaiist», Muslim zitiert
ihn, ’Ahmed b. Hanbai war sogar sein schüler. Abdallah b.
Ahmed erzählt, dass sein vater, als er von dem vermeintlichen
sfitischen Standpunkt Äbdalrazzäq’^ befragt wurde, erklärt habe:
Ich meinerseits habe nichts dergleichen von ihm gehört. Doch
war er ein mann, der sich von den berichten aller menschen
imponieren liess (lakäna rayulan jifgibuhu 5ahbär al-näs). Diese
ansieht des Ibn Hanbai, dass Äbdalrazzäq im gründe nicht gerade
zu der sl’a zu rechnen sei, aber als eine unkritische natur ohne
unterschied auch sicitisch gefärbte mitteilungen aufgenommen
habe, wird auch durch eine andere notiz bestätigt. Ibn Ma%n
berichtet. Ich hörte einen kaläm von Äbdalrazzäq, von dem ich
schloss, dass er sfite war. Ich sagte: Deine lehrer Mälik b. Garih
und Sufjän waren männer der sunna, woher hast du denn dies?
Er sagte: (racfar b. Sulajmän al-Duba% (gest. 178) kam zu uns,
und ich fand ihn vortrefflich und einen guten leiter. Von ihm
habe ich dies empfangen.3 Dieser Ga’far war ein entschiedener
anhänger der sica. Von ihm wird berichtet, dass er freilich die
beiden kalifen nicht schmähen wollte, aber offen gestand, dass
er sie hasse. Unter den orthodoxen autoritäten, die sich trotzdem
nicht gescheut haben von ihm zu lernen, wird besonders Ibn Sacd
erwähnt.4 Äbdalrazzäq hat nun, wohl in seinem traditionswerke
al-Gämic al-kabir, das als »eine Schatzkammer des wissens»
gerühmt wird, die folgende tradition mitgeteilt: »Der gesandte Gottes
sagte zu Gäbir: Allah schuf vor allen wesen das licht deines

1 Kulirii 137 b— 138 a.

2 Neuplatonische und gnostische elemente im hadlt. ZA. XXII, 324 ff.

3 Mizän al-i’tidäl II, 114 f.

4 Ib. I, 165.

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