- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 2. Die präexistenz

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And ras, Die person Muharnineds

letzte, was als endergebnis seiner arbeit hervorgeht. In derselben
weise ist nun Muhammed als das endziel des göttlichen
schöpfungs-werkes das erste in den gedanken Gottes. Denn die Schöpfung
Adams geschah nur deswegen, dass Muhammed aus seinen
nachkommen hervorgehen werde. So wurde er [Muhammed]
stufenweise gereinigt (justasfä tadrlyan) bis er die vollkommene rein
heit (safti ist der ursprüngliche text nach Zarqärii) erreichte.»
Das heisst also, dass die idee des vollkommenen propheten mit
immer wachsender klarheit in den trägem der Offenbarung
hervorgetreten ist, bis Muhammed selbst erschien.1 Dieser gedanke, mit
dem al-Grazäli die bedenklichen präexistenzlehren überbieten will,
hat in einem weitverbreiteten hadit, der in sunnitischer
traditions-literatur zuerst bei al-Hälcim (gest. 405) und al-Bajhaqi auftritt,
ausdruck gefunden: Gott sagte zu Adam, als dieser die
tauhid-formel (mit dem namen Muhammed) auf dem thron geschrieben
sah: Wäre nicht Muhammed, hätte ich dich nicht geschaffen.2
Qädl cIjäd, der unversöhnliche gegner al-GazälVs, behauptete in
dieser frage denselben Standpunkt: dass Muhammed die
zweckur-sache der Schöpfung sei, ist das einzige, was er von den zu dem
kreise der präexistenzvorstellungen hörenden traditionen in
seinem Sifa* (I, 138) mitteilt. Diese lehre, die offenbar als weniger
bedenklich betrachtet wurde als der glauben an die präexistenz,
ist wohl von dem späteren judentum, von welchem der
tradi-tionalismus im Islam so viel gelernt hat, aufgenommen. »Rab
hat gesagt: die weit ist nur um Davids willen erschaffen worden;
Samuel sprach: um Mosis willen. R. Jochanan sprach: um des
Messias willen.»3 Die Verschiedenheit der ansichten in der frage,
welche von den gestalten der heiligen geschichte als der endzweck
der Schöpfung zu betrachten sei, geht indessen noch weiter, als der
angeführte spruch angibt. Bereschit Rabba 12 heisst es: Die
weit ist um Abrahams, Isaks und Jakobs willen erschaffen.4 Im
Islam herrscht dagegen, wo diese lehre überhaupt auftritt,
einig-keit darüber, dass Muhammed »die frucht am bäume des daseins,
die perle in der muschel des seins, die innerste meinung des Wortes:
sei!» ist.5 Diese letzte fassung entstammt indessen einem der *ahl
al-’isära, einem süli.

1 Maiväliib I, 44 f. Gegen Grdzäli wendet sich u. a. Taqi al-din
al-SubM (683—756). Präexistenz bedeutet für ihn, dass Gott die geister
vor den körpern geschaffen hat.

2 Zarqäni, Sarh calä-l-Mawähib I, 53; cAli al-Qäri I, 386.

3 Sandhedrin 98 b (Wünsche). 4 Weber, Jüdische theologie 197.

5 Maivähib VI, 39.

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