- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 2. Die präexistenz

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Die enstehiiDg des prophetenkiiltus

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Betreffs der herkunft der Vorstellung von dem göttlichen,
schon vor der Schöpfung existierenden imam hat man bisher
meistens an die persische religion gedacht. Goldziher1 wies darauf
hin, dass wenigstens ein element dieses glaubens — die gestalten
der heiligen familie sind auf dem thron eingegraben — offenbar
jüdischer provenienz ist. In der tat zeigen mehrere züge der
orthodoxen lehre über die präexistenz auffallende
Übereinstimmungen mit entsprechenden jüdischen Vorstellungen. Da
dieselben sicherlich auch bei den judaisierten gnostischen sekten
des Ostens heimisch gewesen sind, weist auch dieser zug in
derselben richtung wie die lehre von der wesenhaften göttlichkeit des
imams. Bekanntlich ist es nach der spätjüdischen auffassung
eigentlich der name des Messias, der vor der Schöpfung existiert
(Bereschit rabba 1) — eine auffassung von dem namen als
gleichbedeutend mit der seele oder dem geiste des menschen, auf die
wir noch zurückkommen müssen. So sieht auch nach der
muslimischen legende Adam überall in dem paradiese den namen
Muhammeds geschrieben.2 Nach der jüdischen lehre ist es nicht
nur der Messias, der vor der weit geschaffen ist, dasselbe gilt
auch von einer reihe der wertvollsten gegenstände der religiösen
Vorstellung, die dabei fast hypostatisch gedacht zu sein scheinen.
Sieben dinge existieren vor der weit: die Thora, der thron, das
heiligtum, die patriarchen, Israel und der Messias oder Thora,
busse, Eden, Gehinnom, der thron, das heiligtum, der Messias.3
Im Islam sind der thron, die feder, die tafel, paradies und hölle,
u. s. w. vor der übrigen Schöpfung erschaffen worden. Das
mu-hammedische licht, so heisst es in einer späteren version der von
1Abdalrazzäq angeführten legende, stand zuerst 12000 jähre auf
dem Stadium der nähe (maqäm al-qurb). Dann schuf Gott daraus
den thron, den stuhl, die träger des thrones und Wächter des
stuhles. Dann stellte er es auf das Stadium der liebe 12000
jähre und schuf so aus ihm die feder, die tafel, das paradies. In
ebenso langer zeit blieb das licht auf den Stationen der furcht,
hoffnung und Verschämtheit, wo die engel, die himmelskörper,
der verstand, das wissen u. s. w. von ihm hervorgegangen sind.4
Qurejs war ein licht vor Allah tausend jähre vor der Schöpfung.5
Eigentümlich für die jüdischen aussagen von der präezistenz ist

1 ZA. XXII, 327. 2 Sifö I, 138.

3 Weber 198.

4 Al-Tihämi, Hidäjat al-muliibbin 5.

5 Sifä" I, 63.

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