- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 2. Die präexistenz

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Andrae, Die person Muhammeds ’

Der glaube, der in dem wahren propheten der Clementinen
ausdruck gefunden hat, ist in der tat sicher weit allgemeiner
verbreitet gewesen; man dürfte ihn als eine der zentralen ideen
der gnostischen systeme bezeichnen. Dass das eine göttliche
wesen sich in verschiedenen menschlichen gestalten manifestiert
hat, lehrte schon Simon. Irenäus Adv. Haer. I: 5 berichtet: »hic
a multis quasi deus glorificatus est et docuit semetipsum esse, qui
inter Iudaeos quidem quasi filius apparuerit, in Samaria autem
quasi pater descenderit, in reliquis vero gentibus quasi spiritus
sanctus adventaverit.» Unter den sethianern ist es dasselbe
göttliche wesen, das in der urzeit in Seth, dann in Christus sich
offenbart hat. In der Baruchsgnosis ist es der engel Baruch, der
sich in den propheten offenbart und endlich im menschen
Jesus seine vollkommene Offenbarung findet.1 So lehrten auch
die anatolischen valentinianer, Exc. ex Theodoto § 19: ual 6 Aöyog
ouq§ £/£V£to, ov uarä ri]v nagovoiav /liövov ävdQamog /evö/uevog,
d/Md ual iv dg/fi 6 iv ravTÖrrjTt Aö/og uarä neQiyQacpi]v ual ov
uar ovoiav ysvö/uevoc;, ö vlög ual näfav öägg iyevero did [-jzqo-q)7]vojv-] {+jzqo-
q)7]vojv+} sveQyrjöag.2 Von den süfi’s hat besonders Ihn al-cArabi
diese lehre entwickelt, die er als daurat al-mulh, zyklus der
herrschaft, bezeichnet. Sie wird in seinen Futühät al-mehkijja
(I, 174 ff.) ausführlich dargelegt. Daurat al-mulh bedeutet die
Ordnung, die Gott in der entwicklung des menschengeschlechts
in bezug auf das in ihm hervortretende göttliche gesetz
festgestellt hat, indem die propheten Stellvertreter (hulafädes
stellvertretenden Herrn (al-hallfa al-sajjid) sind (176). Das göttliche
wesen Muhammeds ist der mensch — die gnostische Vorstellung
von dem ävügcojiog — gleichsam die hypostasierte idee des
menschen. Er ist der Stellvertreter Gottes in der weit. »Als Gott
sein wesen (cajn) existieren liess, liess er ihn als einem iväli und
sultan existieren. Dann gab er ihm Stellvertreter (nuwwäb), da
das kommen seines körpers sich verzog. Sein erster
Stellvertreter (nä’ib wa-hall†a) war Adam. Darauf wurden söhne ge
boren, und die generation ging ununterbrochen fort. In jeder
zeit hatte er bestimmte Stellvertreter, bis die zeit kam, dass der
reine muhammedische körper entstehen sollte. So trat er selbst
hervor als die strahlende sonne, alles licht verschwand in sein
weites licht, alle autorität in seine autorität, alle gesetze wurden

1 Bousset, Die hauptprobleme der gnosis 276.

2 Vgl. auch Ecl. proph. § 23.

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