- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
333

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 2. Die präexistenz - 3. Die Logoslehre

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Die enstehiiDg des prophetenkiiltus 333

prägtem süüschen Standpunkt ziemlich vorsichtig in seiner
hal-tung gegenüber der ortodoxie.

3. Die Logoslehre.

Es ist eine tatsache von grossem interesse für die
religions-geschichte, dass die idee, die zur erhaltung und entwicklung des
urchristlichen glaubens an den Kyrios Christos in der
griechischen weit so viel ge]eistet hat, auch an die person Muhammeds
angeknüpft worden ist, eine tatsache die trotzdem bisher kaum
berücksichtigt wurde. Freilich wird man nicht behaupten können,
dass die logosidee im strengsten sinne des Wortes auf Muhammed
übertragen worden sei. Das wort logos (kalima) wird nicht von
Muhammeds haqiqa gebraucht. Eine ausnähme bietet Ihn
al-cArabl der in Fusüs al-hilcam jeden der hauptpropheten als kalima,
wort, also als logos bezeichnet. Auch die Vorstellung, dass die
haqiqa muhammadijja eben als das göttliche wort der
offenba-rungsvermittler und welterhalter sei, fehlt im Islam. Die haqiqa
muhammadijja wird indessen mit dem inhaltlich mit logos
gleichwertigen ausdruck caql, vovg, weltvernunft, bezeichnet, und man
wird also nicht bestreiten können, dass die Vorstellungen von
dem wahren wesen des propheten als dem in vielen inkarnationen
erscheinenden gottesoffenbarer, als dem weltordner und
welterhalter mit der hellenistischen und christlichen logosidee eng
verwandt seien. Die Übertragung dieser idee auf den propheten des
Islam geschah nicht nur in den systemen einiger theosophischer
Schwärmer; der gedanke hat sich vielmehr weit in den esoterischen
lehren der süfl’s verbreitet, und seine Wirkung ist in der
mystischen prophetenverehrung bis auf diesen tag zu spüren. Die
logosidee, deren herkunft aus griechischer Spekulation und
egyp-tischer kultfrömmigkeit uns durch die forschungen von
Reitzen-stein, Brehier und Bousset klarer geworden ist, enthält
bekanntlich zwei momente: das eine bezieht sich auf die Offenbarung:
der göttliche logos — ursprünglich der gott, der das wort, die
zunge der götter oder des obersten gottes (Ra) ist — ist
vermittler des offenbarungswortes. Er spendet alle himmlische
Weisheit, alle erkenntnis der verborgenen weit, die in den herzen
der gnostiker zu finden ist. Wir haben oben gesehen, wie dieser
gedanke in den prophetenglauben des Islam eingedrungen ist
Die haqiqa muhammadijja ist das eine wesen, das in den ver-

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:03:39 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/personmu/0339.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free