- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
346

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 3. Die Logoslehre

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346

Andrse, Die person Muharr.ineds

Ibn al-cArabi hat in seinem Tafsir ganz ähnliche gedanken
ausgesprochen. Das verborgene wesen Gottes wird in den
pro-phetengestalten offenbart. »Kein prophet wird entsendet ohne [dass
sein wesen in Übereinstimmung sei mit der] disposition (isti’däd)
seines volkes, und die menschen kennen Gott nur in der gestalt
der Vollkommenheit ihres propheten (fi sürat lcamäl nabijjihim);»
wenn sie aber einen anderen offenbarer sehen, werden die meisten
an ihm irre, ausser den wahren monoteisten, die zu der einheit
gelangen durch jede pforte (al-dähilina fi hadrat al-’ahadijja min
liulli bäb): es sind die nachfolger Muhammeds. Weil ihr
prophet al-habib heisst, kennen sie Gott als den geliebten, und weil
Muhammed alle worte (kalimät) erhalten hat1 und alle schönen
eigenschaften vollendet, so kennen sie Gott in allen seinen
verschiedenen gestalten.»2 In der mystischen koranerklärung lbn
al-cArabVs, entspricht Muhammed den attributen (sifät) Allah
dem wesen (dät).s

Man sieht es sogleich, dass hier vor allem eine süfische
um-deutung des imambegriffes vorliegt. Die propheten sind
mani-festationen eines und desselben göttlichen logos, sie sind
wesen-hafte inkarnationen Gottes, denn die menschen müssen mit Gott
vertrauten Umgang pflegen können; die weit kann nicht bestehen
ohne eine solche inkarnierte gottheit. Deshalb muss, wenn das
siegel hervortritt, das weltende hereinbrechen. Indessen ist es
wohl kaum zu bezweifeln, dass die interessanten ausführungen
über das Verhältnis der haqiqa muhammadijja, des logos, zu dem
menschlichen wesen des propheten nicht ohne kenntnis von den
christlichen Spekulationen über die beiden naturen konzipiiert
worden sind.

Auch die gleichstellung des muhammedischen logos mit dem
höchsten zusammenfassenden namen Gottes ist am besten als
ein überbleibsei gnostischer Vorstellungen zu verstehen. Die
himmlischen eonen sind göttliche namen bei Basilides: nomina et
principia (äg^ag) et angelos et virtutes (dvvdjueic;).* Das
göttliche wesen, das bei der taufe auf Jesus herabgekommen ist, ist
nach den anatolischen valentinianer ein name; Exc. ex Theodoto
§ 22: eßajtTLöavTO de ev dg/fj ol ayyeAot ev Avtqcoösi tov
övö-fiaTog tov em tov \Irjöovv ev tfj TcegiöTeQä uaTeÄ&övtog uai Avtqoj-

1 D. h. alle Aöyot, alle attribute.

2 Ibn aVArabi, Tafsir I, 149. 3 Ib. I, 21, 153.

4 Hilgenfeld, Die Ketzergeschichte des urchristentums 197.

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