- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 3. Die Logoslehre

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Die enstehiiDg des prophetenkiiltus

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oa/usvov avTÖv. In der hermetischen literatur tritt häufig der
name als bezeichnung des in den herzen der frommen wie in der
ganzen weit anwesenden Gottes ein. Die pantheistischen
Spekulationen der ägyptischen theologie nennen den immanenten Gott
bald to 7tvevjua tö öifjKOv and ovQavov inl yijv bald tö övo/ua
to dii]uov dito tov 0t£Q£(0/uat0g /as/gig tov ßädovg rfjg yf]g.1 So
ist auch in der frühchristlichen literatur der name des Herrn
die kraft, die die weit aufrecht erhält, Hermas, Sim. IX: 14,5:
tö övotua tov viov tov deov /ueya sotI uai ä/cjqt]tov, ual tov kööjuov
öAov ßaOTLL^Ei. Die bezeichnung einer gottheit als name, die
hypostasierung des namens, spielt in den harmonistischen systemen
der ägyptischen theologie eine wichtige rolle; ein bestimmter
gott ist die hypostasierung einer eigenschaft ües höchsten Gottes,
die vielen götter sind namen des einen gottes, was hier gewiss
mehr als benennungen heisst.2 So sind in der süfischen
theoso-sophie die propheten die manifestationen der göttlichen
eigenschaften oder namen; die haqiqa muhammadijja, die der geist ist,
der ihnen allen einwohnt, ist der vereinigende name, der name
Allah. Dabei möchte ich nur noch daran erinnern, dass wie die
propheten hier manifestationen der hypostasierten gottesnamen
sind, so entsprechen nach den gnostikern des Iräneus, Adv. Haer.
[, 30,11, bestimmte propheten ein bestimmtes glied der heiligen
hebdomas: einige gehören dem Ialbabaoth, anderen dem lao usw.3
Schon in dem älteren süfismus finden wir die Vorstellung, dass
die geistige Verschiedenheit der mystiker darauf zurückzuführen
sei, dass sie von verschiedenen gottesnamen beherrscht werden.
Es gibt vier klassen unter den heiligen, so lehrte 1Abu Jazid;
eine jede von ihnen hat seinen bestand durch einen von den vier
namen Gottes: der äussere, der innere, der erste, der letzte.4
Wenn (iott einen von seinen freunden mit einer der göttlichen
eigenschaften bekleidet, so »gibt er ihm das licht dieses namens
[der diese eigenschaft ausdrückt], und dieses licht leuchtet über
sein herz und in seiner brüst».5 Die göttlichen namen wohnen
in den mystikern. wie es in den hermetischen gemeinden der

1 Reitzenstein, Poiraandres 17, n. 6.

2 Reitzenstein, Poiinandres 65. Auch anderswo wird derselbe
gedanke, um die einheit der verschiedenen göttergestalten auszudrücken
verwendet. In westsyrischen inschriften ist Astarte der name Baals, sem
Baal. Bousset, Die religion des judeutums 344.

3 Hilgenfeld, Die Ketzergeschichte des urchristenturas 247.

4 AI- Qusajri, Bisäla 154. 5 Nawädir al-usül 105.

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