- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 3. Die Logoslehre

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Andrae, Die person Muhammeds ’

korankommentar (I, 5)hat Ibn al-Ärabi selbst diese lehre
dargestellt. Al-Rahmän ist der göttliche name, der dem all das dasein und
alle Vollkommenheit ausströmen lässt (mufid). Al-Rahim ist esi
der die Vollkommenheit, die dem menschengeschlecht besonders
zukommt, ausgiesst. »Dies geschieht aber alles durch die
vollkommene menschliche gestalt, al-sürat, al-’insänijja al-kämila welche
die allgemeine und besondere barmherzigkeit vereinigt, da sie
die manifestation des grössten namens ist. Und auf diese
be-deutung [seiner eigenen hagiqa] zielt der prophet, wenn er sagt:
mir wurden alle worte (kalimät, Aöyoi) gegeben, und ich bin
gesandt, damit ich die edlen eigenschaften vollende. Denn die
worte sind die wesen (haqa’iq) der dinge und deren ideen ctjän);
so ist auch lIsä das wort Gottes genannt worden. Die edlen
eigenschaften sind die Vollkommenheiten und besonderen Vorzüge,
die die Ursachen der [guten] handlungen sind. Alle sind sie
vereinigt in dem zusammenfassenden menschlichen wesen
(al-kaun al-gämic al-insäni).» Bei lbn al-cArabl ist offenbar die
auffassung von dem ärdgcoTtog als die idee des menschen
durchgeführt; die muhammedische liaqiqa ist das wahre und
vollkommene menschliche wesen, in ihm findet eine art ävauecpaAaiooöic;
des menschengeschlechts statt. Ihn al-Arabi s lehre schliesst
sich also der deutung des mythus von dem menschen an, die
Bousset (218 f.) die anthropologische nennt. Die Vorstellung
wird aber bei ihm in einer sehr charakteristischen weise
verändert. In den hellenistischen systemen entsteht aus der
Vermischung des anthropos mit der physis der mensch; der Vorgang
symbolisiert den dualismus im wesen des menschen: irdisch und
himmlisch, sterblich und unsterblich. Ibn aVArabi hat den namen
al-insan al-kämil vorgefunden als benennung des wesens, durch
welches der schöpfungsvorgang vermittelt wurde, das als geist
des daseins die weit durchdringt und als Stellvertreter des in
sich verborgenen Gottes die weit regiert. Das symbolisiert für
ihn in erster linie die herrschaft des menschen über die erde,
[die ihm ja nach dem Koran zukommt, wo der mensch (wohl im
anschluss an Gen. 1: 26 ff.) der hallfa, der Stellvertreter, heisst],
die würde des menschen als das vollkommenste wesen des daseins,
der zweck der weltschöpfung. Und doch ist nicht jede spur
von dem fall des Anthropos, von seinem herabsinken in die ma-

welche die weit besteht, anders bestimmt; sie sind: der lebendige, der
mächtige (al-qädir), der wollende, der wissende, lbn cImäd JRAS. 1906, 820.

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