- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
351

(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 3. Die Logoslehre

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Die enstehiiDg des prophetenkiiltus

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terie ganz verwischt. Aber wie so oft bewährt es sich auch hier,
dass der kosmologische und metaphysische dualismus dem Islam
im gründe immer fremd geblieben ist. In dem sechsten kapitel
der Futühät (I, 152) redet Ibn al-Arabl von der entstehung der
haqiqa muhammadijja als das zuerst erschaffene. Der zweck
ihres daseins ist die Offenbarung der göttlichen warheiten; das
ziel, dass sie gereinigt werde von der Vermischung [mit der [-ma-terie].-] {+ma-
terie].+} Aber diese reminiscenz scheint sich im gründe schlecht
mit der grundanschauung lbn al-’ArabVs zu reimen, denn ihm
ist die materie nicht an sich böse, und die haqiqa muhammadijja
ist weder in die materie gefallen noch in dieselbe herabgezogen
worden. Die ganze weltentstehung ist eine harmonische
ent-faltung des schöpferischen reichtums des verborgenen Gottes.
Ihn al-Arabl redet nun freilich von der erniedrigung des
menschen; charakteristisch für seine auffassung ist, dass es
scheint, als handelte es sich nur um den begriff mensch. Der
mensch ist aus dem gesichtspunkt des körpers (min tarlq al-gism)
ein mikrokosm; aus dem gesichtspunkt der Schöpfung (hudüt)
ein erniedrigter Gott (Hläh haqlr). Und mit recht heisst er
Gott, denn er ist der Stellvertreter Gottes, und die weit ist ihm
unterlegt. Es folgt ein gedieht: »Der Geist des grossen daseins
ist dieses niedrige wesen [der mensch]. Wäre er nicht, so würde
nicht [Gott] gesagt haben: Ich bin der mächtige, der grosse.
Lass dich nicht irreführen durch mein geschaffensein, mein
vergehen (fana*) und meine auferstehung (nusür). Siehe ich bin, so
du über mich denkst, der umfassende (al-muhlt), der grosse. Dem
ewigen gehöre ich mit meinem wesen, dem zeitlichen mit meinen
[irdischen] hervortreten. Und Gott allein ist ewig, ihn erreicht
keine Verkürzung (qusür). Das sein ist eine zeitliche Schöpfung in
seinen beiden händen gefangen. Davon kommt es, dass ich das
erniedrigte wesen bin, obgleich alle wesen sich um mein wesen
bewegen. Keine nacht ist wie meine nacht [erniedrigung], und
kein licht wie mein licht [herrlichkeit].»

Es scheint ja auch der mensch Ibn al-cArabVs ein gefangener
zu sein, der wie der hellenistische Gott ävdQcojtog eine
erniedrigung zu beklagen hat, auch er scheint unter dem Zwiespalt des
ewigen und des zeitlichen zu leiden. Die haqiqa muhammadijja
ist ja aber zuletzt nur herabgestiegen, um der hallfa Gottes,
dessen die weit bedarf, zu werden. Ibn al-’Arabl meint es wohl
wie sein kommentator: auch das hinabsteigen ist
Vollkommenheit, wenn man es recht versteht. Die gedanken Ibn al-ArabVs

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