- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 4. Die übermenschliche ausrüstung des propheten

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Die enstehiiDg des prophetenkiiltus

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allgemeine ansieht der muslimen, dass wenigstens die propheten
höher stehen als die engel. Fahr al-din erörtert die frage mit
gewöhnlicher gründlichkeit.1 Er führt eine energische polemik
gegen die philosophen, die die engel für höher achten als die
propheten. Die engel sind, so sagen sie, reine aktualität, sie
sind ewig, sind »lichte, hohe, etherische» wesen, sie besitzen das
vermögen die materiellen dinge zu beherrschen und bewegen und
zwar ohne Schwierigkeit oder mühe, in diesem allen sind sie der
höhere gegensatz des menschlichen. Ferner haben auch die engel
gestalten: die himmelskörper. Nun wissen wir, dass die
bewe-gungen der gestirne durch ihre wechselnden Verhältnisse, wie
sextile, trianguläre und quadratische aspekt, Opposition und
kon-junktion u. s. w. den lauf der dinge in der sublunaren weit
bestimmen. Gilt es also schon von ihren gestalten, dass sie die
niedere weit beherrschen, wie viel mehr muss denn nicht diese
hoben geister selbst die geister unsrer weit, also auch die
propheten beherrschen.

Indessen har Fahr al-din seine these nicht nur gegen die
philosophen zu verteidigen. Auch die muctaziliten lehren, dass die
engel höher sind als die gesandten. An der seite der muctaziliten
finden wir auch hier al-Bäqillärii, der in allen fragen, die den
prophetenkultus betreffen, auf der seite der Opposition gestanden
hat.2

Die bedeutung der philosophischen lehre vom propheten liegt
darin, dass sie die prophetische berufsbegabung als einen zunächst
durch sittliche anstrengung herbeigeführten zustand auffasst, der
den propheten von den banden der niederen weit befreit und ibn
an dem machtwirken und dem vollkommenen erkennen der
hochweit teilhaftig macht. Die Opposition der theologen richtet sich
eigentlich gegen die vermessene behauptung, das auch der
vollkommene weise zu demselben zustand gelangen könne. Aber im
übrigen ist das philosophische prophetenideal nicht ohne einfluss

1 Mafätih I 430—456.

2 Sogar unter den inystikern hat es raänner gegeben, die die
Überlegenheit des propheten über die engel nicht anerkannt haben. In
be-wusster Opposition gegen die himmelfahrtberichte, die mit Wohlbehagen bei
der tatsache verweilen, dass selbst Gabriel dem propheten bei seiner
trans-figuration nicht habe folgen dürfen, erzählt eine legende, dass wenn »das
grösste licht» sich dem propheten zeigte, wandte er sich um und sah Gabriel
»wie ein ausgezogenes gewand» wie tot daliegen. »Da erkannte ich die
Überlegenheit seines wissens von Gott über mein wissen». Nawädir
al-\isül 168.

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