- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 4. Die übermenschliche ausrüstung des propheten

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Die enstehiiDg des prophetenkiiltus

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so hinderte auch sein körper nicht die strahlen der sonne, er
warf keinen schatten. Weil er sich gütig zu den menschen, mit
denen er umging, hinabsenkte und ihnen gleich wurde, so war
auch seine gestalt lang, wenn er mit einem langen menschen ging,
zusammen mit einem kurzen aber kurz. Wie er alles wusste, was
hinter und vor ihm in der zeit lag, so sah auch sein körperliches
auge gleich gut nach hinten wie nach vorn. Er sah den "amr
Gottes in dem werden der dinge wie in ihrem vergehen, deshalb
sah auch sein auge in der finsternis wie im licht. Wie er die
Offenbarung Gottes hörte, so hörte auch sein ohr gleich gut in
der entfernung wie in der nähe. Wie er gegen die schwachen
mild, gegen die harten aber streng war, so machte sein fuss
spuren in harte stoffe, wie in den felsen zu Jerusalem, aber nicht
in die weichen. Von ihm kam überhaupt nur gutes, deshalb
wurden nie seine gewänder schmutzig und sein schweiss war
wohlriechend. »Der körper des propheten war schon in dieser
weit vollkommener als die der paradiesbewohner in der
zukünftigen sein werden. Ein zeichen dafür ist, dass alles, was bei
anderen menschen unrein ist, bei ihm rein war». Weil er in
demut vollkommen war, liessen sich die fliegen nicht auf seinen
körper nieder.1 Den Gott hat die fliegen dazu erschaffen, dass
sie die menschen demütigen, denn sie setzen sich zuerst auf die
exkremente der menschen und dann auf ihre gesichter, ohne dass
sie es hindern können. Als er das kleid der göttlichen Sendung
anzug war es ihm weder zu kurz noch zu lang. Desshalb passte
auch jedes gewand zu seinem körper.2

So abstossend uns diese Vorstellungen in der form, die sie im
Islam erhalten haben, auch vorkommen mögen, entbehren sie doch
nicht eines religionsgeschichtlichen interesses. Dieser wunderbare
körper des propheten, der den körpern der paradiesbewohner
gleicht, und von aller irdischen befleckung rein, sich zu einem
vollkommenen organ des geistes gestaltet, die völlige
Übereinstimmung des körperlichen und geistigen, erinnern uns an dem

1 Die fliegen liessen sieh nie auf cAb(falqädir al-Grllänl nieder. Da
seine jünger ihn darüber befragten, sagte er: was sollten die fliegen bei
mir? Bei mir ist nichts von dem sirup dieser weit oder dem honig der
zukünftigen. Lawäqih al-anwär I, 169. Von dem altar zu Jerusalem
wie von gewissen griechischen kultplätzen behauptete man, dass die fliegen
sich nie auf sie herabliessen, Günther, Die christliche legende des
Abendlandes 82.

2 Tciutiq 1urä al-imän I, fol. 214 a—216 b.

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