- Project Runeberg -  Die person Muhammeds in lehre und glauben seiner gemeinde /
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(1917) [MARC] Author: Tor Andræ
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die entstehung des prophetenkultus - 5. Das persönich-mystische verhältnis zum propheten

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Die enstehiiDg des prophetenkiiltus

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(bezieht sich auf hadrat al-muhtär), und nichts ausser ihr ist in
meinen gedanken . . . Meine entstehung war vor Adam, und vor
meiner entstehung war mein geist in den dingen. Ich war in
der höhe mit dem licht ’Alimed’s in der weissen perle, ich allein.
Ich war da, als der zum opfer bestimmte [Isak] seine erlösung
[den widder] sah, in den gnädigen Schickungen der Vorsehung
nach meinem wahren wesen. Ich war mit ’Idris als er in die
höhe erhoben wurde ich wohne ja im paradiese, in der
lieblichsten au. Ich war mit cIsä als er in der wiege redete . . > . Ich
bin der qutb, der sejh der zeit in jedem zustand. Ich bin der
diener [Gottes] ’lbrähim, der sejh des weges».1

Das wesen mit dem 5lbrähim vereinigt wird, ist der in den
propheten sich offenbarende logos. Deshalb ist er mit den
propheten identisch: »Ich bin Müsä in seiner vertraulichen rede mit
Gott, ich bin cAll in seinem angriff auf die ungläubigen», so hat
er bei einer anderen gelegenheit gesagt. Aber dieser logos ist
die liaqlqa muhammadijja, die zugleich der welterhalter, der
immanente Gott ist. Deshalb sagt ’lbrähim auch, dass Muhammed
ihm die herrschaft über die ganze erde verliehen habe. Durch
seine erhöhung zur gwM-würde ist er mit dem Logos-Muhammed
identisch geworden.

In der hellenistischen mystik ist der geweihte durch das
absterben von seinem irdischen wesen der Logos, der söhn Gottes
geworden.2 In der hermetischen literatur wird der fromme, weil
der Gott Hermes in allem ist, auch mit dem ganzen kosmos eins:
jiotrjööv fjLB yeveodac ev övöjbiaot jiäviJcov uriöjuärcjv Avuov uvva,
Aeovra jzvo öevöqov yvita vci/og vdcog rj ö dsXeig, ort övvardg el,
so heisst es in einem zaubergebet an That-Hermes.3 Derselben
Vorstellung begegnen wir in dem christlichen gnostizismus. In
dem gnostischen evangelium bei Epiphanius (Haer. 26: 3) sagt
der erlöser: syoo öv ual öv iyd>, ual öjzov säv fjg eyco suet ei/mi
ual ev äicaötv el/u eöjragusvog’ ual ödev säv dsfojs ov/LÄsyeig /ue,
£fie de ovAAeycov eavröv övAÄs/Eig. Ist nun der weltheiland
zugleich die transzendente persönlichkeit, die sich in den
verschiedenen offenbarungsträgern manifestiert hat, so wird es verständlich,
dass der fromme auf solche anschauungen kommen kann wie die

1 Lawäqih al-anwär I, 244.

2 Reitzenstein, Die hellenistischen mysterienreligionen 34.

3 Reitzenstein, Poimandres 22 f., vgl. 239 ff. Ich hoffe in einer
künftigen studie das Verhältnis der süfischen lehre vom hulül zu diesem
helli-nistischen pantheismus untersuchen zu dürfen.

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