- Project Runeberg -  Rökstenens chiffergåtor och andra runologiska problem /
119

(1930) [MARC] Author: Sigurd Agrell - Tema: Runic inscriptions
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III., Sigurd Agrell, Rökstenens chiffergåtor 119

häri — ek iggus — hagal (S. 79) gelesen und (S. 81) gedeutet als: »Wir
hindern ein Heer (halten einHeer ab), ich Ingus (hindere) den Hagel.»
(Es wird darauf hingewiesen, dass in den altnordischen Sagas hie
und da ein durch Zauber hervorgerufener Hagel erwähnt wird, der
von entscheidender Bedeutung fur den Ausfall des Kampfes der
Wi-kinger war. Ein Fall von Gegenzauber dllrfte hier vorliegen.) Fur
I at am häri vgl. »surna hen lemdun» im 1. Merseburgerspruch. Eine
gematrische Untersuchung zeigt, dass in den Zahlenwerten der
Ru-nenzeilen sowohl die Zahl der Hagel-Rune (8) wie die Zahl des
Frucht-barkeitsgottes (und Feindes des Hagels) Ing (21) sich finden: 8 in der
Anfangszeile und in der Endzeile, die eben aus dem Worte hågat
besteht; 21 in der Mittelzeile, wo der Name Ingus iiggus) sich findet.
Der Zahlenwert sämtlicher Runen auf dem Dolchgriff enthält die Zahl
des Kriegsgottes Tyr (16): somit sind ’Sieges-Runen’ eingeritzt
wor-den. Die zweite Inschrift wird (S. 83) als tosom her gelesen und (S.
84) gedeutet als: »Wir (= die Numina der Zauberrunen) bringen hier
Machtlosigkeit.» Das denominative Verbum dtirfte von einem
Substantivum *lösö f. ’Machtlosigkeit’ gebildet sein, das mit got. lasiws
’schwach’ im Ablautwechsel stånd. Die dritte Inschrift wird (S. 86) als
ulu häri (1. Zeile) und de de (2. Zeile) gelesen. Die 1. Zeile wird als
»Heidi, Krieger (eigentl. ’Heer, Schar von Kriegern’)» gedeutet. Die
2. Zeile wird mit Schnippel als ’machte’ gedeutet (S. 86), aber nicht
mit der 1. Zeile in syntaktische Verbindung gesetzt: die 2. Zeile hat
vielleicht mit einer verschwundenen dritten in Zusammenhang
gestanden, öder ein Ornament auf dem Gerät ist als ein Ideogramm zu
verstehen und ersetzt den Namen des Verfertigers. — In der Studie
werden auch die eigentumlichen Bildeinritzungen besprochen. Die
Darstellungen eines Mannes im Stierkampf werden als Reflexe von
Mithra-Bildern gedeutet. Der Stierkämpfer hat eine Zipfelmiitze auf
dem Kopfe (wie Mithra die phrygische Mutze), und die Darstellung
des Stierkörpers zeigt, dass der Schwanz des Tieres sich teilt (ganz
wie der sich in Ähren verwandelnde Schwanz des mithrischen Stieres,
den uns so viele spätrömische Monumente zeigen). — Die Sprache
der Inschriften ist nach der Ansicht des Verf.s ostgermanisch,
wahr-scheinlich nordgotisch (vielleicht gepidisch).

In einem abschliessenden Exkurs wird die Fr a ge nach dem
Ursprung der Runenschrift erörtert (S. 99 ff.). Eine genetische
Erklärung im Anschluss an die Bugge-Friesensche Anschauung scheint

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