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während unserer mehrjährigen Tätigkeit dort gewonnen
haben, und nach den Aufschlüssen, die wir aus den unserer
Ansicht nach zuverlässigsten Quellen sammeln konnten.
Diese kurzen Schilderungen machen natürlich keinen
Anspruch darauf, nach irgendeiner Richtung erschöpfend
zu sein. Dafür ist das ganze, gewaltige russische Problem
viel zu unübersichtlich und viel zu verwickelt. Sie bezwecken
nur, eine Grundlage zu geben für ein objektiveres
Verständnis des gegenwärtigen Russland und seiner
Zukunftsmöglichkeiten.
Im Laufe des letzten Jahrzehnts haben sich die
Anschauungen über Russland merkwürdig gewandelt.
Vor dem Weltkrieg stand Russland da als der grosse,
drohende Popanz im Osten, als die Barbarendespotie, der
Erobererstaat, als die grosse slawische Gefahr für
Westeuropa und für dessen Kultur. Vor allem bedeutete die
treulose Unterdrückung des finnischen Volkes für uns
Skandinavier eine Warnung, was man unter der eisernen
russischen Faust erwarten durfte.
Frankreichs Bündnis mit der „Barbarendespotie“ im
Osten wurde im Hinblick auf seinen Kampf für Freiheit
und Menschenrechte als ein Verrat an Frankreichs
Überlieferungen angesehen. Insbesondere war dies die in
Deutschland herrschende Anschauung.
Der Weltkrieg brach aus, und von deutscher Seite
wurde behauptet, die deutschen Heere führten in
Wirklichkeit den Krieg gegen die Barbarei des Ostens für Europa,
namentlich für die skandinavischen Völker.
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