Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 5. Der Handel
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Die Genossenschaftsbewegung hat in Russland einen
besonders günstigen Boden gefunden. Die alte
landwirtschaftliche Institution des „Mir“, der Dorfgemeinde,
erleichtert das Verständnis des genossenschaftlichen Prinzips.
Daher war schon vor dem Kommunismus die Erkenntnis
von dem grossen Wert einer Arbeit in genossenschaftlicher
Tätigkeit in Russland sehr verbreitet. Man könnte
vielleicht sogar behaupten, dass eine gewisse Furcht vor der
individuellen Verantwortung, die dem slawischen Charakter
eigen ist, die Entwicklung der russischen
Konsumgenossenschaften erleichtert hat.
Da es den Konsumgenossenschaften unmöglich ist, alle
Aufgaben zu erfüllen, die die Regierung ihnen auferlegen
wollte, haben auch sonst viele Staatseinrichtungen den
Verkauf ihrer Waren in die Hand genommen. Viele
Truste zum Beispiel setzen ihre Waren durch
Handelssyndikate ab oder eröffnen eigene Verkaufsstellen und
suchen ihre Produkte auf dem freien Markt zu verkaufen.
Nachdem der private Handel sich entwickelt hat, ist
es andererseits oft vorgekommen, dass die Vertreter des
privaten, freien Handels den Staatstrusten höhere Preise
geboten haben als die Konsumgenossenschaften, und dass
die Truste vorgezogen haben, ihre Waren den erstgenannten
zu verkaufen. Nach einem Bericht, den Herr Bogdanow,
der Vorsitzende des Obersten Volkswirtschaftsrates,
mir geschickt hat, wächst die Zahl der Zwischenhändler im
Kleinhandel beständig. Im Jahre 1922 wurden 38
Prozent der Waren aus den Fabriken des Staates durch
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