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- 10. Der öffentliche Unterricht
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Zehntes Kapitel.
Der öffentliche Unterricht.
Wenn auch die grossen Universitäten vor der Revolution
wichtige Kulturzentren bildeten, muss man
doch zugeben, dass das intellektuelle Leben unter dem
Zarentum sehr kümmerlich war.
Während die Masse des Volkes in tiefe Unwissenheit
versunken war, hatten sich die Aristokratie und die reiche
Bourgeoisie in Berührung mit dem Ausland eine
erborgte Kultur erworben, die oft genug glänzend
erschien, in der Regel aber nur äusserst oberflächlich war.
Russland schenkte der Welt grosse Gelehrte und geniale
Schriftsteller. Aber seine harte, misstrauische Autokratie
liess eine freie Entwicklung des geistigen Lebens der Nation
nicht zu. Eine ganz kleine Minderzahl hatte Zugang zur
Welt der Ideen. Auch sie wurde mit Argwohn betrachtet,
sobald ein unabhängiger Forschertrieb sie dazu führte,
die sozialen und religiösen Einrichtungen des Landes zu
kritisieren. Der heftige Drang nach Belehrung und Freiheit,
der im Lande keine Befriedigung fand, veranlasste
Tausende von Studenten, die nach der Wissenschaft dürsteten,
auszuwandern und an ausländischen Universitäten zu
arbeiten, oft unter den grössten materiellen Schwierigkeiten
und Entbehrungen. Während die Universität
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Project Runeberg, Mon Dec 11 16:41:49 2023
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