Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 11. Gesundheitszustand und soziale Fragen
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gefährlichen Ausbruch der Seuchen. Man schätzt die Zahl der
Flecktyphusfälle von 1918 bis 1922 auf 20—30 Millionen.
Im Lauf der letzten Jahre hat fast ganz Russland
diese Epidemie durchgemacht, die den Tod vieler Menschen
herbeigeführt hat; sie hat aber wie eine Schutzimpfung
den Rest der Bevölkerung beinahe immunisiert.
In diesen fürchterlichen Jahren sind die russischen
medizinischen Einrichtungen ausserordentlich zerrüttet gewesen.
Sanitätsmaterial und medizinische Instruments haben sich
abgenutzt und sind immer seltener geworden, und der
Mangel an Arzneimitteln wurde immer verhängnisvoller.
Das ärztliche Personal hat sich namentlich in den
Hungergebieten in einer äusserst schwierigen Lage befunden. Meine
Abgesandten haben von mehreren Fällen berichtet, in
denen die Ärzte Hungers gestorben sind, und doch betonen
die russischen und ausländischen Journalisten, die in den
kritischen Zeiten an Ort und Stelle gewesen sind, den
bewundernswerten Mut, in dem die russischen Ärzte die
Epidemien bekämpft haben. Auf sich selbst angewiesen in
kleinen Städten, in denen die Sterblichkeit ungeheuer war,
fern von den Kulturzentren des Auslands und ihres
eigenen Landes, haben sie alles getan, was in ihrer
Macht stand, um die Lage mit Hilfe der geringen ihnen
zu Gebote stehenden Mittel zu verbessern.
Nach der Ernte des Jahres 1922 besserten sich die
Lebensbedingungen, was die Versorgung mit
Nahrungsmitteln betrifft, aber der Mangel an Sanitätsmaterial
und Arzneimitteln ist immer noch sehr gross. Die
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