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Russlands im europäischen Gleichgewicht verursachen würde,
und mit Freuden begrüsste ich die mir durch meine Tätigkeit
gebotene Gelegenheit, sine ira et studio die
Verhältnisse in diesem Lande zu studieren, die dem Ausland
nur durch widerstreitende und oft verlogene Mitteilungen
bekannt sind. Und noch etwas darf ich nicht unerwähnt
lassen. So oft ich mit dem russischen Volk in Berührung
kam, empfand ich eine starke Sympathie für die Ausdauer,
mit der das Volk die Leiden vor und nach der
Revolution ertragen hat, und ich bewunderte die
urwüchsige Gesundheit, aus der es immer neuen Mut
geschöpft und seine Anstrengungen zur Besserung der
Zustände erneuert hat.
Aus der Untersuchung der verschiedenen Gebiete des
wirtschaftlichen Lebens in Russland gewinnt man meiner
Meinung nach den Eindruck, dass dieses grosse Land eine
ernste Krankheit durchgemacht hat, von der es eben
anfängt sich zu erholen. Vor 1914 war das soziale Leben
in Russland nicht gesund, und man kann das Zarentum
nicht als eine normale Regierungsform betrachten. Aber
der Krieg verschlechterte das allgemeine Übelbefinden
rasch. Die Revolutionen im Jahre 1917, der mit
dem Ausland und der Bürgerkrieg von 1918 bis 1921
bezeichnen die Zeit der Krise. Auf sie folgte die
Genesung, deren Fortschritt jedoch stark verzögert wurde
durch die Hungersnot, die die fruchtbarsten Gebiete an
der Wolga und in der südlichen Ukraine heimsuchte.
Ich bin überzeugt, dass es im Interesse Europas und
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