- Project Runeberg -  Samlaren / Trettionionde årgången. 1918 /
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(1880-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Atterboms bref till Schelling. Meddelade af Ruben G:son Berg.

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Atterboms bref till Schelling 73

zu bekommen, und Umen dann etwas nicht ganz Uninteressantes von der
jetzigen Gestaltung des hiesigen Menschen- und Künstler-Lebens mittheilen
zu können. Aber ich gebe diese Anmassung auf, und kritzle Heber in der
Eile einige unbedeutende Zeilen hin, als so in infinitum zu zaudern und
sich mit Gewissensbissen zerquälen. Verzeihen Sie! und nehmen Sie gütigst
mit diesen trocknen Betheuerungen der treusten Anhänglichkeit vorlieb.
Wenn ich einmal wieder in der ultima Thule, in Upsala sitze, dann werd’
ich Ihnen gewiss recht ordentlich und vernünftig schreiben. An Stoff leidet
man eben keinen Mangel. Die gute und bra ve Louise Seidler4 hat von
Hjort, wie ich glaube. eine Art von präliminarischen Reise-Bericht erhalten.
Sie hat Ihnen denn wohl audi erzählt, dass wir muthig mit unserm eignen
Wägen bis Rom gefahren, ölme unsre Räuberkunde mit irgend einer
per-sönlichen Erfahrung zu bereichern. Die gute Seidler braucht sich weder
vor Räubern, noch Banditen, noch Aqua Tofana zu fürchten. Diese Dinge
existieren jezt nur in Erzählungen, geschriebene oder mündliche. Die
Aus-länder glauben däran, weil das Land dadurch noch romanhafter wird; die
Italiener, weil sie Kinder und Poltrone sind. Allerdings hat die lezt
ver-flossene Kriegszeit und chaotische Umwandlung aller öffentlichen
Verhält-nisse Unordnungen und Schelmereien begünstigt, wie sie audi noch im
erbärmlichen Königreich Napoli durch die, allen Begriff übersteigende,
Schlechtigkeit der Regierung begünstigt sind. Im nördlichen Italien aber,
und in den Kirchenstaate, reist man mit völliger Sicherheit, obwohl
man sich audi dort amusirt Räubergeschicliten zu erfinden. — Goethe und
die beiden Langer5 haben doch gewiss sehr Unrecht in ihrer Ansicht
von dem Leben und Streben der jungen Deutschen Mahlerkunst, oder
Schule, wenn man sie so nennen will. Nun, Sie werden baid selbst den
einen von den beiden* Mahlern kemien lernen, die man hier als die
Helden dieser Schule betrachtet; Cornelius wird nach München kommen,
dem Ruf des Baierschen Kronprinzen zufolge, und Ihr tiefer Forscherblick
wird eben so schnell erkennen, wie viel sich von diesem Mann für die
Zu-kunft der Deutschen Mahlerei erwarten lässt, als er Ihren männlich reinen
Gemüth gefallen wird durch seine einfache, edle Persönlichkeit, voll
Be-scheidenheit, Ruhe und Klarheit. Mich hat er sehr angezogen; er ist, seiner
Natur nach, ein durchaus philosophischer Mahler; und ich wünsche ihm
recht sehr långes Leben, Gesundheit und freudigen Muth, um an sein
schö-nes Ziel gelangen zu können. Die Langer, die, mit allem ihrén guten
Willen und dem unverkennbar bedeutendem [!] Talent des jüngern, doch an
einem gewissen fatalen aJcademischen JEclecticisnius, leiden, und das nicht
ölme einen hohen Grad von Selbstgefälligkeit, geben ihm Schuld, dass er zu

* Cornelius und Overbeck.

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