- Project Runeberg -  Samlaren / Trettionionde årgången. 1918 /
78

(1880-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Atterboms bref till Schelling. Meddelade af Ruben G:son Berg.

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78 Ruben G:son Berg

Die übrige Mesige Geistlichkeit, liolie und niedere, ist wohl im Ganzen
genommen, nicht dazu geeignet, den Catholizismus siegend zu machen; man
känn ihn nicht rolier, mechanischer und prosaischer nehmen, als er hier
überhaupt genommen und behandelt wird. — Ich werde wohl also nicht das
Beispiel des Fräuleins v. Klein9 folgen, von der man sagt, dass sie schön
Catholikin geworden ist oder nächstens werden wird. Da sie jedoch in jeder
Hinsicht ein Jdeines närrisches Ding ist, so wird ihr Gott wohl diesen Schritt
nicht besonders tibel nehmen. Die Frau Legazionsräthin Dorothee von
Schlegel wird in diesen Tagen nach Rom erwartet.10 Vielleicht will sie hier
alle noch restirende Protestanten bekehren. Die gute Frau v. fHerz, die
übrigens ihre värme Freundin und Lobrednerin ist, verspricht feierlich sich
gegen ihre Anfechtungen tapfer zu erhalten, und correspondirt ämsig mit
dem erz-Antikatholischen Schleiermacher, der ihr wahrscheinlich stärkende
Seelenarzneyen zuschickt. Es soll hier in Rom eine ganze Colonie von
Deutschen Frauen errichtet werden, und alle diese Damen wollen zusammen
wohnen in einem Hause. Die Minerva dieses wunderlichen Olymps wird
wohl die Frau v. Schlegel vorstellen; den Platz der Juno wird wohl keine
der Frau v. Herz streitig machen wollen. Schade, dass die alte Cybele, die
Frau v. Humboldt baid nach England abgeht. Fräulein Seidler muss sich
sputen, damit sie ja ihre Aufnahme in diesem allerliebsten Freistaate nicht
verfehle. Es sind schön zwey junge Fräuleins dort, und Auguste v. Klein
die Dritte, die sich mit Mahlerey beschäftigen. — Wenn Sie den Herrn
Franz von Baader treffen, so seyn Sie so gütig und grüssen ihn von mir
herzlich. Seine freundlichen Unterhaltungen wirkten auf mich mit vielartiger
Blitz-ähnlicher Erregung, und oftmals stånd er Avie ein wiederaufgelebter
wunderthätiger Magus vor meiner Phantasie. Ich möchte ihn gern hier
haben, mit seinem Feuer, seinem Witz und seiner immer gleichen
Fröhlich-keit. Ich wollte ihm gern schreiben, wenn ich nur irgend eine Materie
auftreiben könnte, die für ihn Interesse hatte; aber leider seh’ ich dazu in
Italien wenig Hoffnung, weil Allés was mich hier umgiebt, verflucht
unphi-losophisch und unmagnetisch ist. Jezt ist wohl H:n Baaders Schrift Über
den Begriff der Zeit erschienen; wie ist sie? Wie Sie im Ganzen von
diesem allenfalls höchst originellen und merkwürdigen Mann denken, weiss ich,
und bin darüber mit Ihnen vollkommen einverstanden. — Noch muss ich
Sie um Verzeihung bitten, dass ich Ihnen einen an objektiven Stoff so leeren
Brief sende; aber Sie sind nicht wie Baader, den die Personen eigentlich
nur interessiren insofern sie geistige Begriffe sind, und Substrate für
theo-sophische, magnetische, psychologische Experimente: Ihre Freundschaft
ver-schmäht nicht, ihre Wurzeln tief im Boden des Persönlichen,
Herzlich-In-dividuellea zu nähren, und darum wäg’ ich’s, Ihnen ein paar Bogen voll

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