- Project Runeberg -  Samlaren / Trettionionde årgången. 1918 /
96

(1880-1935)
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Atterboms bref till Schelling. Meddelade af Ruben G:son Berg.

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

96 Ruben G: son Berg

P. S. Tausend herzliche Grüsse an alle Freunde und Freundinnen in
der mir unvergesslichen Bairischen Hauptstadt! — Ich habe, wie ich sehe,
in meinem Schreiben ganz vergessen zu erzählen, dass ich hier im Hause
des General-Gouverneurs Gneisenau wohne und lebe, dessen freundliches
Anerbieten der Art ich aus mehrern Grunden nicht ausschlagen dürfte.
Physisch ernährt werd’ ich also hier mit der grössten Bequemlichkeit.
Aber ach! die einsame Sandwüste hier und die sehnsüchtige Nähe meines
Vaterlandes, wo die harrenden Geschwister und Jugendfreunde sich über
mein långes Zögern beklagenü! —

D. 10 Julij.

Durch Yersäumnis eines Bedienten ist mein Brief hier im Hause über
den lezten Posttag liegen geblieben; heute will ich in(!) mit meinen eignen
Handen den Post-Beamten übergeben. — Was werden Sie wohl überhaupt
von mir denken, da ich so länge gezaudert habe, Ihr liebes Schreiben vom
6:n Februar zu beantworten? Ich bin wirklicli ein bischen darüber in Ångst.
Möchten doch diese Zeilen Sie überzeugen können, dass ich nicht undankbar,
nicht in meiner Gesinnung erkaltet bin! —

Ich trage vielerlei dichterische Entwürfe in petto mit mir herum, aber
ich muss erst die Beschreibung meiner Reise vollenden, welche (die
Beschreibung nähmlich) mir selber im Grunde mehr Langeweile macht, als
Sie den Lesern jemals Vergnügen geben wird. Aber meine Freunde fordern
sie dringend von mir, und haben gewissermassen auch deswegen ein Recht
dazu, weil in Schwedischer Sprache nichts Ordentliches über Italien
ge-schrieben ist, wenn man einige genialische, aber äusserst fragmentaris elie
Aphorismen von einem Admiral Ehrensivärd ausnimmt, der 1780—83 in
Frankreich und Italien umherreiste. Steffens, dem ich seine kleine Schrift
gegeben und der ganz in ihm entzückt ist, versprach mir, bei Gelegenheit
diesen ausserordentlichen Mann, über dessen tiefe Naturanschauung und
ästhetisches Héllséhen man erstauneu muss (besonders wenn man sich an
seine Zeitgenossen erinnert), dem Deutschen Publico bekannt zu machen.

Haben Sie von einem hiesigen Professor Neander25 zwei treffliche
Bucher gelesen, Kaiser Jiüian und den heiligen Bernhard? Mir ist noch
nie etwas Kircliengeschiclitliches vorgekommen, was mir einen solchen
Ge-nuss gewährt hat. Der Verfasser ist gewiss nicht nur einer der
gemüth-lichsten, sondern auch einer der wahrhaft tvissenschaftlichsten Theologen
unsrer Zeit. — Ein trauriges Unglück hat der gute und fromme Neander
in diesen Tagen gehabt, dass nähmlich, wie man erzählt, seine Schwester
durch die jezt hier herrschende (und in der That kaum erträgliche) Hitze

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 18:23:16 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/samlaren/1918/0104.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free