- Project Runeberg -  Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer /
10-11

(1777) [MARC] Author: Carl Wilhelm Scheele, Torbern Bergman - Tema: Chemistry
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Wege zu räumen sich angefangen hat; so kann mann sich
mit völliger Gewißheit ihrer schleunigen und bewundernswerthen
Progressen durch Hülfe der Naturkunde
erfreuen. Ohne Kenntniß der wahren Ursachen und
deren Zusammenhang, kann man schwerlich allen
vom Zufalle oder veränderlichen Umständen abhängenden
Schwierigkeiten vorkommen oder denselben
abhelfen.

Durch das, was mit wenig Worten exempelmäßig
angeführt ist, wird es also einigermaßen deutlich seyn,
daß die Chemie auf eine ganz besondre Art, alle mit
Körpern sich beschäftigende Handthierungen in ein
helleres Licht bringe. Doch scheint die Beschaffenheit
der Sache selbst dieser Wissenschaft Grenzen zu
setzen. Die Eigenschaft unsrer Sinne, wenn sie auch
durch die Kunst unterstützet und verstärket werden,
wird uns doch nicht weiter bringen können, als bis
zu einem gewissen Punkte. Die Feinheit unsrer
Instrumente ist auch nicht zureichend, und werden
selbst die besten am Ende unbrauchbar. Und
diese Schwierigkeiten werden dadurch noch vermehret,
daß gerade die subtilsten Theilchen, die von
unsern Sinnen nicht so gut gefasset werden können,
nicht allein oft den stärksten Zusammenhang haben,
folglich den größten Widerstand gegen die Theilung
ausüben, sondern auch die kräftigsten und wirksamsten
sind. Wie unvollkommen muß also nicht unsre tiefste
Einsicht in die Geheimnisse der Natur werden?

Dieß ist alles ganz richtig, und die Einbildung höchst
thörigt, endlich noch einmal die allerersten Tribfedern,
welche der Schöpfer bey der Schöpffung und Erhaltung
der materielle Welt angeordnet hat, ergründen
zu können. Eine solche Kenntniß ist auch zu
hoch, und übersteigt weit unsern Gesichtskreiß;
dies ist der Macht des Meisters und nicht des Geschöpfes
vorbehalten. Hieraus folgt aber nicht, daß
auch die Chemie nicht noch für uns mannichfaltige
Wunder offenbaren kann. Könnten wir nur wenigstens
mit Sicherheit die Grundmaterien der Körper
(principia proxima), wie auch dieser ihre Verbindung
und Proportion, entdecken; so sollte die Scheidekunst
etwas großes ausrichten.

Schon seit ältern Zeiten hat man gewisse Materien
für so einfach gehalten, dass die Kunst die
Hoffnung selbige weiter zu zergliedern meist aufgegeben
hat, und sie als stamina prima angesehen.
Dergleichen sind insonderheit die vier aristotelischen
Elemente; Erde, Wasser, Luft und Feuer: deren Zusammensetzung
aber zu finden, ein Geschäfte der feineren
Chemie ist. Laßt uns einmal sehen, ob hier alle
Hoffnung, etwas zu entdecken, verlohren sey. Erde
nennt man insgemein die feuerfeste Grundmaterie,
welche, nachdem das Feuer seine verstörende Kraft auf
die Körper ausgeübet hat, übrig bleibt, und sich auf
gewöhnliche Art nicht im Wasser auflösen läßt.
Dies ist das gröbste der so genannten vier Elemente
und macht einen sehr kleinen Theil der Körper aus.
Was die Analysis bis jezt mit einer Art von Gewißheit
hat festsetzen können, ist: daß diese Erde, die
man zuletzt von ungleichen Materien erhält, keines
weges eine und dieselbe, auch nicht gleichartig
(homogen), sondern eine Mischung von mehreren
sey, die man ihrer Beschaffenheit nach mehr oder weiniger
salinisch befindet, wenigstens trifft man sie so
auf der Oberfläche der Erde an in ihrem einfachsten
Zustande. Man hat 6 Arten gefunden, die ganz verschiedene
Eigenschaften haben, und die bisher Beder
in einfachere haben zerleget, oder in einander verwandelt
werden können, nämlich: Schwerspats-Erde,
Kalk, Magnesia, Thon, Kiesel und Edelgesteins-Erde
(Ädel iord). An einer andern Stelle, habe ich
die Unterscheidungs-Kennzeichen derselben angeführet.

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