- Project Runeberg -  Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer /
26-27

(1777) [MARC] Author: Carl Wilhelm Scheele, Torbern Bergman - Tema: Chemistry
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Luft, dieser, das brennbare so starck anziehende Körper,
solches davon zu scheiden nicht im Stande ist.

        §. 28.

Dieses nun zum voraus gesetzt, wollen wir sehen
ob nicht das besondere Phenomen, von welchen im §. 25.
Meldung geschehen, daß nehmlich das Feuer zu Ende
der Destillation in dem Recipienten so helle brennet,
könne erkläret werden. Solte nicht diejenige Luft und
insonderheit derjenige Theil der Luft, mittelst welcher
das Feuer brennet, welcher nur bloß (laut den vorhergehenden
Versuchen) den dritten Theil der Luft ausmachet,
solte nicht sage ich, diese Art Luft in den Recipienten
durch die destillation gekommen seyn? Muß nicht
diese Art Luft, nach dem sie sich mit dem Phlogiston
verbunden und da durch denen Sinnen gäntzlich entwischet,
wieder zum Vorschein kommen, wenn ein Körper
sie berühret welcher eine stärkere Anziehung zu dem
brennbaren als diese Luft hat? Solte wohl ein vernünftiges
Wesen noch bedencken tragen zu glauben, daß eben dieses
in der destillation des rauchenden Salpeter Spiritus
geschehe? Habe ich nicht im voher gehenden §. lit. d gesagt,
und zeigen es nicht die täglichen Erfahrungen, daß
die mehr und wenigere Röthe von dem damit verbundenen
Acido nitri nicht leicht zu trennen, wie starck die
Luft auch sonsten das überflüßige Phlogiston von dieser
Säure anziehet, bey dieser Anziehung nun entstehet eine
merkliche Hitze (Siehe §. 27. lit b) und daher
bekomme ich Anlaß zu muthmassen daß bey jedweder
Verbindung des Phlogistons mit der Luft eine Hitze
erzeuget werde, und folglich die hitze aus der jenigen Luft
welche den dritten Theil in der allgemeinen Luft aus
macht, (§. 16) und einen brennbaren Principio zusammen
gesetzet ist. Diese Hitze ist es, welche in der
Destillation der concentrirten Salpeter-Säure zerleget und
in ihre Bestandtheile aufgelöset wird. Diese hat ihr
Daseyn von dem Feuer erhalten wo mit die Destillation
unterhalten wird, sie wird von der Luft, ohne welche
kein Feuer kan gedacht werden, und dem Phlogiston
der Kohlen erstlich zusammengesetzet, sie dringet als den
durch die Capelle, Sand und Retorte, trifft Hier eine
Materie an, welche das brennbare stärker als die mit ihr
verbundene Luft anziehet, folglich wird die Hitze
decomponiret, die Salpeter Säure erhält da durch eine dunckele
Röthe; die Luft, welche vorhero durch das Phlogiston so
unbegreiflich zart zertheilet war, bekomt ihre vorige
Eigenschaft, sie wird durch Hülfe der sie begleitenden
Säure welche durch die Hitze elastischer geworden, mit in den
Recipienten gestoßen, hier ist die Stelle wo sie brennbares
anzuziehen wieder im Stande ist, und da hier mehr
von solcher, Art Luft als in der gemeinen Luft zugegen,
so ist kein Wunder daß die Flamme auch hier stärker und
heller brennen muß. So fremde als diese Meinung
mir im Anfange vorkam, so fremde wird sie auch gewiß
meinen Lesern vorkommen. Da ich aber nun überzeuget
bin, daß es keine bloße Hypothese sondern eine der
deütlichsten wahrheiten ist, so werde ich mir bemühen dieses durch
fernere Erfahrungen zu beweisen.

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