- Project Runeberg -  Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer /
70-71

(1777) [MARC] Author: Carl Wilhelm Scheele, Torbern Bergman - Tema: Chemistry
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Das Licht ist kein einfaches Wesen oder Element. §. 66

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und wir demnach in einer dicken Finsterniß wandern
müsten. Nun aber finden wir daß das Licht wie starck
es auch in die Enge gebracht wird, keine Wärme in
der Luft hervor bringet, folglich kan ich mir nicht
überreden, das Licht vor ein reines Phlogiston zu erkennen.
Zum andern, kan ich auch nicht aus meinen Versuchen
schließen, daß das Licht nichts anders als das
Phlogiston sey. Es müste ja als denn, den Salpeter im
Brennpunckte Alkalisiren und die Kalcke der unedlen Metallen
reduciren, welches doch nicht geschiehet. Zwar könte
man mir den Einwurff machen, daß eben so viel als sich
von diesen Kalcken reduciret eben so viel würde auch
wieder von der Luft durch Hülffe der in diesem Brennpunckte
vorhandenen Hitze, calciniret. Es komt also darauf
an diesen Versuch in einer Luft anzustellen, welche
kein brennbares mehr annehmen will, nehmlich in einer
verdorbenen Luft. Herr Lavoisier und andere haben
diesem Einwurff schon begegnet. Er hat Metalle unter
einer Glas Klocke mittelst eines Brennglases calciniret,
diese haben sich ihr brennbares nur bloß in einer
gewissen Menge Luft benehmen laßen; das ist, so viel Feuer
Luft als unter der Klocke vorhanden gewesen, so viel
Phlogiston hat sich auch nur von den Metallen scheiden
können. Diese unter der Klocke zurück gebliebene Luft
ist nun eine verdorbene Luft; Warum hat Herr Lavoisier
diesen Kalck nach fortgesetzter Calcination in
selbiger Luft, nicht wieder reduciren können, wenn der
Einwurff gelten soll, weil diese Luft das brennbare nicht
annehmen kan? Ein anderer könte kommen und sagen
wenn das Licht nicht ein so zartes und reines Phlogiston
wäre, so würde es schon die unedlen metallischen Kalcke
so wie die Edlen, reduciren, weil die gemeine Metalle
ein grobes Phlogiston in ihrer Mischung führeten. Ich
antworte das Phlogiston ist in allen Körpern einerley
und nicht in geringsten unterschieden, das im Golde und
Silber, ist dem gleich so im Eisen und Oel vorhanden.
Die unedlen Metallen reduciren ja die Edlen, z. ex.
Kupfer giebt der in Spiritu Nitri aufgelösten Silber
und Quecksilber Erde ihre Metallische Gestalt wieder,
m. m. Man kan aber auch sagen, daß sich das
Phlogiston des Kupffers hier decomponire und seinen
zarteren Theil (welcher demjenigen so durch die Retorte
dringet und die Kalcke der Edlen metalle reduciret, gleich
ist.) an die Silber Erde lege. Ich frage: was denn
das übrige ist so von diesen groben Phlogisto in der
kupfer Solution zurück geblieben? Solte sich etwas
Materialisches von dem reinen Phlogisto welches sich
nunmehro mit der Silber Erde verbunden, abscheiden (Herr
Baumé glaubet dieses sey eine Kiesel Erde), so müste
folgen, daß diese erhaltene kupfer Solution, nachdem sie
bis zum trockenen abgeraucht und alsden starck aus einer
Retorte destilliret worden, da sich denn die Salpeter
Säure wieder abscheidet, sage ich, so müste diese im
Residuo sich findende Kupfer Erde von bloßer glüh Hitze
reduciret werden, weil hier die zarte Erde womit das
reine Phlogiston vorhero verbunden, noch zugegen seyn

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